Börse in Frankfurt Dax nach Rekord und vor US-Zinsentscheid kaum verändert

Frankfurt/Main (dpa) - Das am Dienstag erreichte Rekordhoch im Dax hat die Anleger zur Wochenmitte vorsichtig gestimmt. Der Leitindex gab am Nachmittag um 0,07 Prozent auf 12 499,42 Punkte nach.

Tags zuvor hatte er erstmals in seiner Geschichte die Marke von 12 500 Punkten übersprungen. Nun richten sich die Blicke bereits auf die Zinsentscheidung der US-Notenbank Fed, die nach Börsenschluss ansteht.

Der MDax der mittelgroßen Werte fiel um 0,54 Prozent auf 24 689,29 Punkte. Auch er hatte am Vortag wieder neue Höhen erobert und die Marke von 24 800 Punkten geknackt. Im TecDax, wo am ersten Handelstag im Mai die Hürde von 2100 Punkten gefallen war, ging es nun um 0,50 Prozent auf 2114,93 Punkte abwärts. Der Leitindex der Eurozone, der EuroStoxx 50, zeigte sich mit plus 0,05 Prozent kaum verändert.

„Der Markt hat Angst vor dem Fall“, sagte Marktstratege Robert Halver von der Baader Bank und verwies auf die nur minimal getrübte Marktstimmung. Zudem blieben die Investoren optimistisch vor dem am Sonntag anstehenden Finale im französischen Präsidentschaftswahlgang. Schließlich liegt der als europa- und wirtschaftsfreundlich geltende Präsidentschaftskandidat Emmanuel Macron in Umfragen immer noch vor der Rechtspopulistin Marine Le Pen, auch wenn der Vorsprung zuletzt etwas geschrumpft ist.

Impulse für deutsche Einzelwerte kamen durch die Berichtssaison in den Markt. Im Dax bauten die Aktien von Fresenius SE nach einem starken Geschäftsbericht ihre Vortagesgewinne aus und kletterten auf ein Rekordhoch von 78,69 Euro. Zuletzt kosteten sie 77,33 Euro, was immer noch ein Plus von rund 2,5 Prozent bedeutete. Die Papiere der Dialyse-Tochter FMC fielen hingegen um knapp ein halbes Prozent.

Vor allem die Zahlen zum ersten Quartal des Mutterkonzerns seien sehr stark ausgefallen, lobte ein Börsianer und hob auch die angehobenen Jahresergebnisziele positiv hervor. FMC hingegen habe mit seinen Zahlen nicht so eindeutig überzeugen können.

Um 3,5 Prozent sackten die Anteilsscheine des schwer gebeutelten Modeunternehmens Hugo Boss ab. Hier äußerten sich vor allem die Experten des US-Bankhauses JPMorgan kritisch. So habe der Umsatz zwar über den Erwartungen gelegen, bei den wichtigen Erlösen aus dem eigenen Einzelhandel wurden die Marktprognosen aber verfehlt.

Die Aktien des Gabelstaplerherstellers Jungheinrich sprangen nach einem durchwachsenen Start am Nachmittag auf ein Rekordhoch von 33,91 Euro. Starke Geschäfte in Asien und Osteuropa sorgten dafür, dass die Umsätze und das operative Ergebnis deutlicher als erwartet stiegen. Zuletzt gewannen sie knapp 1,5 Prozent.

Im TecDax reagierten die Papiere des Biotechnologie-Unternehmens Morphosys auf die vorgelegte Quartalsbilanz mit einer Berg- und Talfahrt und legten schließlich um knapp ein halbes Prozent zu. Die Anteilsscheine von Dialog Semiconductor litten unter enttäuschenden iPhone-Absatzzahlen des US-Kunden Apple und büßten knapp 3 Prozent ein.

Am Rentenmarkt verharrte die Umlaufrendite bei 0,13 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,01 Prozent auf 141,86 Punkte. Der Bund Future sank um 0,02 Prozent auf 161,73 Punkte. Der Euro wurde mit 1,0916 US-Dollar gehandelt und zeigte sich damit im Vergleich zum Vortag kaum verändert. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs am Dienstag auf 1,0915 (Freitag: 1,0930) Dollar festgesetzt.

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