Dax legt zu - Hoffnung auf Geldpolitik stützt

Frankfurt/Main (dpa) - Der Dax hat am Donnerstag trotz des Rekordverlustes bei der Deutschen Bank weiter zugelegt. Auch schwache Exportdaten konnten die positive Grundstimmung am deutschen Aktienmarkt nicht trüben.

Der Leitindex verteidigte seine jüngsten Gewinne und legte um 0,23 Prozent auf 9993,07 Punkte zu. Angesichts der Hoffnungen auf eine anhaltende Unterstützung der Aktienmärkte durch die Notenbanken mache schon wieder das Wort Jahresendrally die Runde, schrieb Marktanalyst Andreas Paciorek vom Broker CMC Markets.

In den ersten vier Tagen dieser Woche hat der Dax schon gut viereinhalb Prozent gewonnen. Der Leitindex schaffte es zwischenzeitlich sogar erneut über 10 000 Punkte und behält die runde Marke in Sichtweite. „Er überzeugt damit ein weiteres Mal durch relative Stärke gegenüber fortgesetzt schwachen Wirtschaftsdaten aus Deutschland“, schrieb Paciorek. So waren die deutschen Ausfuhren im August zum Vormonat um 5,2 Prozent zurückgegangen.

Der MDax der mittelgroßen Werte legte am Donnerstag um 0,82 Prozent auf 20 108,07 Punkte zu. Für den Technologiewerte-Index TecDax ging es um 0,31 Prozent auf 1773,24 Punkte nach oben.

Bei den Aktien der Deutschen Bank fiel das Minus am Ende geringer aus als noch am Morgen befürchtet: Trotz milliardenschwerer Abschreibungen, hoher Rückstellungen für die zahlreichen Rechtsstreitigkeiten und einem möglichen Dividendenausfall gaben die Papiere als zweitschwächster Wert im Dax nur um 1,77 Prozent nach. Analyst Kian Abouhossein von der US-Bank JPMorgan wertete es als positiv, dass die Bank trotz der Milliardenverluste im dritten Quartal keine Kapitalerhöhung angekündigt habe. Dennoch litten die Papiere im späten Handel unter Gerüchten über eine bevorstehende Kapitalerhöhung bei der schweizerischen Großbank Credit Suisse.

Positive Analystenkommentare sorgten hingegen für Kurssprünge nach oben: So gewannen die Aktien der Fluggesellschaft Lufthansa an der Dax-Spitze mehr als 4 Prozent. Favorit im MDax waren die Anteilsscheine des Geldautomaten- und Kassensystemherstellers Wincor Nixdorf mit einem Plus von gut 6 Prozent.

Der EuroStoxx 50 trat mit einem Minus von 0,04 Prozent auf 3224,96 Punkte nahezu auf der Stelle. Der Leitindex der Eurozone war zuletzt vier Tage in Folge gestiegen. Für den CAC-40-Index in Paris hingegen ging es moderat nach oben. Der FTSE-100-Index in London schloss 0,61 Prozent im Plus. In New York wiederum legte der Dow Jones Industrial leicht zu.

Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite börsennotierter Bundeswertpapiere von 0,47 Prozent am Vortag auf 0,43 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,20 Prozent auf 139,84 Punkte. Der Bund Future rückte um 0,13 Prozent auf 156,35 Punkte vor. Der Kurs des Euro fiel: Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,1254 (Mittwoch: 1,1266) US-Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8886 (0,8876) Euro.

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