Nach Explosion Currenta-Gelände in Leverkusen: Experten machen Überraschungsbesuch

Leverkusen · Experten haben unangekündigt das im Sommer von einer Chemie-Explosion erschütterte Gelände der Firma Currenta in Leverkusen inspiziert.

 Experten haben das Currenta-Gelände überraschend inspiziert.

Experten haben das Currenta-Gelände überraschend inspiziert.

Foto: dpa/David Young

Experten haben unangekündigt das im Sommer von einer Chemie-Explosion erschütterte Gelände der Firma Currenta in Leverkusen inspiziert. Die Bezirksregierung Köln sei am Donnerstag mit Überwachungsteams auf dem Areal vorstellig geworden, teilte die NRW-Landesregierung mit. Überprüft worden sei dabei das Management von Abfall und Abwasser sowie die Anlagensicherheit. Auch sei der Behälter begutachtet worden, aus dem nach Currenta-Angaben fünf Monate lang unbemerkt rund 1,3 Millionen Liter zurückgehaltene Flüssigkeiten von den Löscharbeiten nach der Explosion abgeflossen seien.

„Diese Überprüfung ist ein weiterer Baustein, um die lückenlose und zügige Aufklärung voranzutreiben“, teilte NRW-Umweltministerin Ursula Heinen-Esser (CDU) mit. Vom Unternehmen müsse ein „stabiles Sicherheitsmanagement“ gewährleistet werden - auch und gerade für die momentan stillgelegte Sondermüll-Verbrennungsanlage, das noch gelagerte Löschwasser und andere Rückstände. Über die Ergebnisse ihrer Untersuchungen will die Bezirksregierung nach eigenen Angaben schnellstmöglich informieren.

Bei einer Explosion in der Sondermüll-Verbrennungsanlage im sogenannten Chempark waren im Juli sieben Menschen ums Leben gekommen. Die Untersuchungen dazu laufen noch. Am Ersten Weihnachtstag hatte die Betreiberfirma Currenta zudem eingeräumt, dass Techniker eine „Undichtigkeit an einer Klappe in einer Tankleitung“ festgestellt hätten. In dem betroffenen Tank sei nach der Explosion aufgefangenes Abwasser gelagert worden. Über einen Zeitraum von fünf Monaten seien offenbar etwa 14 Prozent des Inhalts ohne zusätzliche Aktivkohle-Filterung in die Kläranlage geflossen. Von dort gelangt das geklärte Abwasser in den Rhein.

(dpa)
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