Continental zurück auf Erfolgsspur

Hannover (dpa) - Der Autozulieferer und Reifenhersteller Continental kehrt auf die Erfolgsspur zurück. Eine glänzende Autokonjunktur, ein konsequenter Sparkurs und zuletzt auch das gute Geschäft mit Winterreifen bescherte Conti einen gelungenen Jahresstart.

„Wir sind unterwegs zu neuen Bestmarken“, sagte Conti-Chef Elmar Degenhart bei der Hauptversammlung am Donnerstag in Hannover. Der Umsatz stieg im Auftaktquartal im Vergleich zum Vorjahr um rund ein Fünftel auf gut 7,3 Milliarden Euro. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern legte um rund 140 Millionen auf knapp 634 Millionen Euro zu. Den vollständigen Quartalsbericht will Conti am 5. Mai vorlegen. „Der Start ins Jahr 2011 ist uns trotz der Naturkatastrophe in Japan und ihrer Folgewirkungen wie erwartet gelungen“, sagte der Conti-Chef. Seine Schulden will Conti in diesem Jahr um mindestens 500 Millionen Euro auf unter 7 Milliarden senken.

Conti rechne damit, die Ziele für das Gesamtjahr sicher zu erreichen, führte Degenhart aus. Für das laufende Jahr hat Conti sich vorgenommen, die Erlöse nach dem Rekordumsatz im vergangenen Jahr um weitere zehn Prozent auf mehr als 28,5 Milliarden Euro zu steigern. Allerdings gebe es weiterhin Unsicherheiten.

Die Folgen der Erdbebenkatastrophe in Japan seien bisher noch nicht vollständig zu beziffern, sagte Degenhart. Zeitweise seien Teile aus japanischer Produktion schwer zu bekommen gewesen. Es sei aber gelungen, die Lieferketten aufrecht zu erhalten. Betroffen war Conti auch durch Produktionsrückgänge von Kunden in Japan. Aber die Umsatzverluste in Japan hätten sich „in einem überschaubaren Rahmen“ gehalten, sagte Degenhart. Sie könnten durch die positive Entwicklung in anderen Märkten mehr als kompensiert werden.

Eine weitere große Herausforderung seien zudem die hohen Rohstoffkosten. Sie belasteten vor allem das Produktionsergebnis etwa bei Reifen, Schläuchen und Antriebsriemen. Conti geht bis Jahresende von einer Belastung von mehr als 700 Millionen Euro allein in der Reifensparte aus.

Nach dem teilweisen Rückzug des fränkischen Zulieferers Schaeffler, der Conti 2008 übernommen hatte, sieht Conti jetzt auch die Chance, in die Börsenbundesliga Dax zurückzukehren. Schaeffler hatte zur Reduzierung seiner Schulden den von ihm kontrollierten Anteil verringert. Der Anteil der frei handelbaren Aktien von jetzt knapp 40 Prozent eröffne auch die Option einer Rückkehr in die Top-30-Liga, sagte Degenhart. Conti war 2008 nach der Übernahme aus dem Dax abgestiegen.

Wie es weitergeht mit dem Großaktionär - darüber besteht weiterhin Unklarheit. Eine Fusion der beiden Gesellschaft scheint in weite Ferne gerückt. Es gibt aber gleichwohl eine Reihe von Kooperationen. Die Zusammenarbeit sei „von Pragmatismus und Erfolgswillen gekennzeichnet“, sagte Degenhart. Und er nannte Projekte wie Turbolader oder einen gemeinsamen Einkauf.

Der wichtigste Zukunftsmarkt für Conti sei Asien, führte Degenhart aus. Vor allem die Gummi-Sparten hätten dort Nachholbedarf. Auch in Russland werde Conti ein neues Reifenwerk aufbauen. Und in den USA werde ebenfalls ein neues Reifenwerk geplant. Nach massiven Einbrüchen in der Wirtschaftskrise schreibt Conti seit 2010 wieder schwarze Zahlen. Unterm Strich verdiente Conti im vergangenen Jahr 576 Millionen Euro.

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