Düsseldorf Condor stockt Angebot für Düsseldorf massiv auf

Der Ferienflieger Condor wird am Düsseldorfer Flughafen zur zweitgrößten Airline nach Eurowings. 13 neue Ziele werden ab Sommer angeflogen.

 Die Flotte der Airlines der Thomas-Cook-Gruppe besteht aus 100 Flugzeugen, davon 45 aus der Condor-Flotte.

Die Flotte der Airlines der Thomas-Cook-Gruppe besteht aus 100 Flugzeugen, davon 45 aus der Condor-Flotte.

Foto: dpa

Düsseldorf. Vor vier Monaten landete die letzte Air-Berlin-Maschine in Tegel, nach 38 Jahren stellte die Fluggesellschaft ihren Betrieb ein. Die Lücke, die die Air-Berlin-Pleite auf dem deutschen Markt gerissen hat, ist nun wieder fast gefüllt — zumindest am Düsseldorfer Flughafen. Denn nachdem Eurowings am Airport in Lohausen neuer Home-Carrier wird, zieht Ferienflieger Condor nach. Die deutsche Tochter des britischen Reisekonzerns Thomas Cook will ihr Angebot mit dem Sommerflugplan, der ab Ende März gilt, deutlich ausweiten und hebt künftig mit neun Maschinen ab. Bisher sind in Düsseldorf vier Flieger stationiert.

Condor hatte sich zunächst Hoffnungen gemacht, mehr als 40 Air-Berlin-Jets übernehmen zu können, zog dann aber trotz zweier Anläufe bei der Zerteilung von Air Berlin den Kürzeren. Doch mit der Übernahme der Air Berlin Aviation mit sechs Mittelstreckenjets und der jüngst gegründeten Thomas Cook Airlines Balearics auf Mallorca mit fünf Maschinen kann Condor im deutschen Markt wieder an die Konkurrenz aufschließen. In Summe stellt die Thomas-Cook-Gruppe damit 20 Prozent mehr Flugkapazität in den deutschen Markt als im Vorjahressommer.

„Mit einem Zuwachs von 13 neuen Zielen werden wir insgesamt 35 Destinationen und etwa 120 wöchentliche Abflüge anbieten“, sagte am Donnerstag Condor-Chef Ralf Teckentrup. Damit wird Condor in Düsseldorf nach der Lufthansa mit ihrem Ableger Eurowings zum zweitgrößten Carrier. Der Marktanteil am Airport werde fast neun Prozent betragen. Eurowings liegt bei rund 40 Prozent in Düsseldorf, mit Flügen des Mutterkonzerns Lufthansa bei fast 50 Prozent.

„Wir sind sehr froh und stolz, dass uns das gelungen ist. Das ist nicht üblich“, sagte Flughafen-Chef Thomas Schnalke. Im Sommerflugplan werde es keinen freien Slot mehr geben, so Schnalke. Er betonte, wie wichtig daher die lang geforderte Kapazitätserweiterung sei. Im Sommerflugplan gebe es bereits 50 Tage, an denen keine Flieger mehr starten oder landen könnten. „Wir sind zukoordiniert“, sagte Schnalke. Er hofft noch in diesem Jahr auf grünes Licht aus dem NRW-Verkehrsministerium.

Während Eurowings in München das Condor-Programm ablöst, konzentriert sich der Ferienflieger auf den wichtigsten Standort Frankfurt und die neue Nummer zwei Düsseldorf. Condor investiert in der Landeshauptstadt inklusive seiner elf Maschinen (zwei weitere kommen von Laudamotion) eine Milliarde Euro. Ab Düsseldorf bietet die Charterfluggesellschaft nicht nur neue Ziele an, sondern wird auch bestehende aufstocken. So wird es statt der bisherigen 13 künftig 36 wöchentliche Flüge nach Palma geben, griechische Ziele werden von bisher 15 auf 35 wöchentliche Flüge erhöht. Neu im Programm ist Westerland auf Sylt. Condor fliegt freitags und sonntags auf die Insel.

Das Wachstum sei möglich, weil Condor aus der Air Berlin-Insolvenzmasse Flugzeuge, die Betriebserlaubnis und Landerechte für Düsseldorf erhalten habe. Ralf Teckentrup: „Es wird 500 Arbeitsplätze in Düsseldorf geben, plus 100 bis 200 neue Technikleute.“

Mit dem Winterflugplan wird Condor zudem zwei Langstreckenflüge nach Punta Cana in der Dominikanischen Republik und ins mexikanische Cancun in der Karibik anbieten. „Wir sind traditionell ein touristischer Carrier, das können wir gut“, so Teckentrup.

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