Computer: Lust auf PC-Spiele lässt nach

Die Umsätze gehen zurück. Die Messe Gamescom soll Impulse geben.

Köln. Es sind Zahlen, die der Computerspiele-Branche nicht gefallen dürften. Erstmals seit fünf Jahren müssen die Firmen Rückgänge beim Verkauf von Computerspielen verkünden.

Der Umsatz bei der Software sank im ersten Halbjahr im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um vier Prozent auf 632 Millionen Euro, wie der Bundesverband Interaktive Unterhaltungssoftware am Donnerstag im Vorfeld der Kölner Messe Gamescom bekannt gab.

Insbesondere bei den mobilen Konsolen wie bei der Nintendo DS oder Sonys Playstation Portable brach der Markt um ein Viertel ein. Rückläufig sind auch die PC-Spiele. Punkten konnten in den vergangenen sechs Monaten nur die Videokonsolen.

Mit dafür verantwortlich ist auch der Trend, dass Frauen sich weniger für Computerspiele interessieren und das, obwohl die Unternehmen gerade in dieser Zielgruppe punkten wollten. Ihr Anteil sank von 31 auf 28 Prozent.

"Vielleicht haben die Hersteller zu wenig Inhalte angeboten, die für Frauen interessant sind", mutmaßt BIU-Geschäftsführer Olaf Wolters. Neben dem Anteil der männlichen Spieler stieg auch das Alter der Kunden deutlich an und liegt jetzt im Schnitt bei 25,8 Jahren. Das macht auch nachvollziehbar, dass die gerade bei Jugendlichen und Frauen beliebten mobilen Konsolen Rückgänge verbuchen müssen.

Eine Wende erhofft sich die Branche von der Gamescom. Dort können Besucher unter anderem bei den Videokonsolen die Konkurrenz für die Wii von Nintendo testen. So präsentiert Sony "Move" für Playstation 3 und Microsoft "Kinect" für die Xbox360.

"Diese Konsolen sind besonders für Bewegungsspiele wie Yoga oder auch für Partyspiele wie Singstar geeignet, die gerade bei Frauen beliebt sind", hofft Wolters, nun doch noch die weibliche Zielgruppe zurück zum Computerspiel zu bekommen.

Bis zum 22. August werden in den Messehallen mehr als 200 Neuheiten dem Publikum vorgestellt. Das sind doppelt so viele wie bei der Kölner Premiere im Vorjahr. Auch die Zahl der Aussteller hat im Vergleich zu 2009 zugenommen. 480 Unternehmen präsentieren sich bei der Gamescom (Vorjahr: 458).

Neben den neuen Versionen der bekannten Blockbuster soll es vor allem bei den 3D- und bei den Online-Spielen viel Neues geben, das die Öffentlichkeit ab dem 19.August direkt in den Hallen testen kann.

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