Bedarf ist groß : Busfahrer für Betriebe nur noch schwer zu finden
Berlin (dpa) - Die Busunternehmen in Deutschland haben zunehmend Probleme, noch neue Fahrer zu finden. „Wir haben in vielen Regionen praktisch keine Arbeitslosen mehr, die sich auf offene Stellen bewerben könnten.“
Das sagte Karl Hülsmann, Präsident des Bundesverbands Deutscher Omnibusunternehmer, der Deutschen Presse-Agentur. Und bis sich Flüchtlinge ans Steuer setzen können, sei es noch ein weiter Weg. Der Bedarf ist groß, weil viele der bundesweit rund 103.000 Busfahrer schon vergleichsweise alt sind und zudem noch immer Personal für den wachsenden Fernbus-Markt gebraucht wird. Die Branche wirbt zwar mit einer verantwortungsvollen Tätigkeit, Abwechslungsreichtum und einem sicheren Arbeitsplatz. Hülsmann sagte aber auch: „Es gibt vielleicht auch bequemere Arbeiten.“
Die Führerscheinkosten von rund 10.000 Euro könnten Interessenten ebenfalls abschrecken. „Unternehmen gehen bereits dazu über, die Kosten mitzufinanzieren“, sagte Hülsmann. „Aber es gibt keine Leute.“ Busfahrer im Ausland anzuwerben, sei schwierig - das sei anders als bei Lastwagenfahrern. „Da kann ich jemanden aus den Nachbarländern einstellen - die Ware unterhält sich ja nicht.“
Die Sprachbarriere gilt oft auch für Flüchtlinge. „Zunächst einmal ist für Bewerber ein entsprechender Anerkennungsstatus notwendig“, erklärte Hülsmann. „Dann müssen sie wirklich Deutsch sprechen können - ich will ja als Fahrgast fragen können, wo die Haltestelle ist und wie viel der Fahrschein kostet.“ Dann fehle noch der Führerschein.