Bundesbank und Banken: USA müssen „Basel III“ einführen

Frankfurt/Main (dpa) - Der US-Widerstand gegen die Einführung schärferer Kapitalregeln für Banken („Basel III“) nährt in Deutschland die Sorge vor einer Verzerrung des Wettbewerbs. Die Amerikaner dürften nicht kurz vor dem Starttermin ausscheren, nachdem sie die Vorgaben mit ausgehandelt hätten.

Dies forderte Bundesbank- Vorstand Andreas Dombret am Mittwoch in Frankfurt laut Redetext. Jeder Versuch einer Verwässerung werde „zu neuen Spannungen an den Finanzmärkten“ führen. Die führenden Wirtschaftsmächte (G20), darunter die USA, hatten sich Ende 2010 verpflichtet, „Basel III“ ab 2013 anzuwenden. Die Regeln, die schrittweise bis 2019 eingeführt werden sollen, verpflichten Banken zu dickeren Kapitalpuffern.

Wann „Basel III“ in der Europäischen Union endgültig beschlossen wird, ist noch offen. Dass sich jedoch nun kritische Stimmen aus den USA mehren, verstimmt hiesige Branchenvertreter.

„Es ist unstreitig, dass eine unterschiedliche - auch zeitlich unterschiedliche - Einführung einen großen Wettbewerbsnachteil für die europäischen Banken bedeuten würde“, sagte der Präsident des Bundesverbandes deutscher Banken (BdB), Andreas Schmitz, in Frankfurt.

Schmitz betonte: „Wir haben hohes Interesse daran, dass die auf G20-Ebene beschlossenen Maßnahmen zur Stabilisierung des globalen Finanzsystems sukzessive umgesetzt werden.“ Allerdings waren in den USA auch die Vorgängerrichtlinien „Basel I“ und „Basel II“ nicht oder nur in Teilen eingeführt worden.

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