Boeing-„Dreamliner“ nehmen regulären Betrieb in Japan auf

Tokio (dpa) - Nach monatelanger Zwangspause wegen defekter Batterien fliegen auch in Japan die ersten „Dreamliner“ wieder nach Plan. Die Fluggesellschaften All Nippon Airways (ANA) und Japan Airlines (JAL) nahmen am Samstag den regulären Betrieb mit den Boeing 787-Maschinen auf.

ANA hatte bereits in der vergangenen Woche fünf provisorische Flüge gestartet. ANA bedient mit 17 Dreamlinern zwölf Inlandsrouten und fünf internationale Strecken. JAL setzt sieben Maschinen ausschließlich international ein. Damit sind Japans führende Fluglinien mit zusammen rund der Hälfte der bisher ausgelieferten Maschinen weltgrößte Betreiber des Langstreckenjets.

Premiere im regulären Flugbetrieb hatte der „Dreamliner“ nach dem Batteriedesaster bereits Ende April bei der Ethiopian Airlines gefeiert. Seit Mitte Mai fliegen die ersten „Dreamliner“ bereits wieder in der Flotte der US-Fluggesellschaft United Airlines. Ebenfalls Mitte Mai hatte Boeing die Auslieferung des „Dreamliner“ wieder aufgenommen.

Die Flugaufsichtsbehörden hatten Mitte Januar nach einem Feuer und einem Schmorbrand bei den Batterien zweier „Dreamliner“ den Boeing-Langstreckenjet aus dem Verkehr gezogen und ein weltweites Startverbot verhängt. Nachdem Boeing ein neues Batteriedesign entwickelt hatte, gab nach der federführenden US-Flugaufsicht FAA auch das japanische Verkehrsministerium grünes Licht für einen Neustart der „Dreamliner“.

„Neben der Modifizierung des Batteriensystems haben wir auch Schritte unternommen, um potenzielle Pannen wie Treibstoff-Lecks vorzubeugen, und haben alle Systeme der Maschine überprüft“, hieß es in einer Mitteilung von JAL-Präsident Yoshiharu Ueki.

In Europa hat die Flugaufsicht EASA das neue Batteriedesign abgesegnet. Im Juni will die polnische Fluggesellschaft LOT ihre Maschinen wieder einsetzen. Vom 8. Juni an startet auch die britische Fluglinie Thomson mit einer Boeing 787 von Manchester. In Deutschland besitzt bisher keine Gesellschaft den Boeing-Vorzeigeflieger. Air Berlin hat indes 15 Stück bestellt, die ab 2015 ausgeliefert werden sollen.

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