Bilanz: Metro steckt Konsumflaute weg

Der Düsseldorfer Handelskonzern setzt auf sein Auslandsgeschäft und peilt ein Umsatzplus von acht bis neun Prozent an.

<strong>Düsseldorf. Der Handelsriese Metro steckt die nach der Mehrwertsteuererhöhung in Deutschland vorübergehend ausgebrochene Konsumflaute offenbar gut weg. "Dank unser breiten internationalen Ausrichtung werden wir voraussichtlich keine Umsatzdelle erleben", sagte Metro-Chef Hans-Joachim Körber. Bereits 2006 hatte Metro von knapp 60 Milliarden Euro Konzernumsatz über 33 Milliarden im Ausland erwirtschaftet. In Osteueropa gab es dabei Wachstumsraten von über 18 Prozent, während das Geschäft im Inland lediglich um 1,8 Prozent zulegte. Auch der Gewinn - das operative Ergebnis vor Zinsen und Steuern - kletterte um 14 Prozent auf knapp zwei Milliarden Euro und stammte zu zwei Dritteln aus dem Ausland.

Erster Cash & Carry-Markt jetzt auch in Pakistan

Im laufenden Jahr soll die internationale Expansion forciert werden, kündigte Körber an. 2,5 Milliarden Euro sollen investiert werden. Mit der Ertragsperle Cash & Carry ist der Markteintritt in Pakistan geplant, der expansive Media Markt geht in die Türkei. Bei Real, mit seinen über 700 Märkten, das ein ausgeglichenes Ergebnis ablieferte, soll die Integration der Wal-Mart-Märkte sowie der Ausbau des Geschäfts in Osteuropa im Mittelpunkt stehen. Bei den 142 Warenhäusern, davon 101 als Galeria Kaufhof betrieben, soll das Profil als Lifeystyle-Anbieter im höheren Preissegment weiter geschärft werden. "Wir streben dabei nicht High-End-, sondern Mittelklassemarken an. Der Durchschnittsbürger soll sich unser Sortiment leisten können", sagte Körber. Galeria Kaufhof hatte bereits 2006 das Ergebnis deutlich auf 82 Millionen Euro bei 3,6 Milliarden Euro Umsatz verbessern können.

Große Bedeutung für die Zukunft des deutschen Einzelhandels misst Körber dem Ausgang der diesjährigen Tarifrunde zu. "Abend- und Nachtzuschläge müssen in ihrer bisherigen Form abgeschafft werden", forderte der Metro-Chef, der selbst 2006 gut 4,6 Millionen Euro verdient hat. Diese Zuschläge passten nicht in die liberalisierten Öffnungszeiten. Länger zu öffnen lohnte sich wegen der Zuschläge nicht.

Mehrwertsteuer Nach der Mehrwertsteuererhöhung zu Jahresbeginn ist der Umsatzeinbruch beim deutschen Einzelhandel stärker ausgefallen als zunächst berechnet. Im Januar sanken die Erlöse im Vergleich zum Vorjahresmonat um 1,1 Prozent, preisbereinigt gab es ein Minus von 1,6 Prozent, wie das Statistische Bundesamt mitteilte.

Korrektur Ursprünglich hatten die Statistiker einen nominalen Rückgang von 0,5 Prozent und ein reales Minus von 1,4 Prozent gemeldet. Grund für die aktualisierten Ergebnisse sei eine überarbeitete Stichprobe, für die mehr Unternehmen und ein höheres Umsatzvolumen einbezogen wurden, so dass die Zahlen repräsentativer seien.

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