Betrug: Haftstrafe für Caviar-Creator-Chef

Justiz: 662 Anleger verloren rund 13 Millionen Euro.

Düsseldorf. Mit einem Lächeln verließ Unternehmer Frank S. am Mittwoch den Gerichtssaal. Wegen des Millionenbetrugs mit einer Kaviarzucht wurde der Düsseldorfer zu drei Jahren und acht Monaten Haft verurteilt, absitzen wird er jedoch nur zwei Jahre und vier Monate — Auslieferungs- und Untersuchungshaft werden angerechnet.

Der 55-Jährige hatte mit der Kaviarzucht Caviar Creator noch bis 2008 Anlegergelder eingeworben, obwohl die Firma bereits Ende 2005 pleite war. 662 verloren 13 Millionen Euro. „Er vermittelte den Eindruck eines florierenden Unternehmens, verkündete unrealistische Expansionspläne“, sagte die Vorsitzende Richterin am Düsseldorfer Landgericht.

Aktionärsvertreter Moritz Wolf machte seinem Ärger nach dem Prozess Luft: „Das Urteil ist ein Skandal“, sagte er. Frank S. habe während des Prozesses „unglaubliche Lügen“ erzählt und so das Gericht davon überzeugen können, dass sein Geschäft nicht von Anfang an auf Betrug ausgerichtet war. Der tatsächliche Gesamtschaden liege bei 80 Millionen. „Davon sehen die Aktionäre keinen Cent.“

S. hatte ein Teilgeständnis abgelegt. Er gab zu, die Produktionszahlen der Störzucht in Mecklenburg-Vorpommern geschönt zu haben, bestritt aber, sich bereichert zu haben. Sein Haftbefehl wurde am Mittwoch außer Vollzug gesetzt, die Reststrafe wird er nach Weihnachten antreten.

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