Beschäftigung Älterer klettert auf neuen Höchststand

Berlin/Nürnberg (dpa) - Die Chancen für Ältere am deutschen Arbeitsmarkt werden besser. So hat sich die Beschäftigungsquote der 60- bis 64-Jährigen zwischen 2007 und September 2011 nach neuen Zahlen der Bundesagentur für Arbeit (BA) von 18,2 Prozent auf einen neuen Höchststand von 28,3 Prozent erhöht.

Auch die absolute Zahl der Beschäftigten dieser Altersgruppe stieg in diesem Zeitraum kontinuierlich: Mit 1,32 Millionen wurde der Stand von 2007 um etwa 70 Prozent, der des Vorjahres um 13,6 Prozent übertroffen, berichtete das „Handelsblatt“ (Mittwoch).

Das Bundesarbeitsministerium zeigte sich zufrieden. „Das ist eine gute Entwicklung“, sagte ein Sprecher auf dpa-Anfrage. Die Zahlen bestätigten den Trend, dass es mit der Beschäftigung Älterer seit langem „rapide bergauf geht“. Die Unternehmen müssten nun dafür sorgen, dass dieser Trend nicht abbreche. Die Politik werde dies mit der neuen Kombi-Rente begleiten, die über gelockerte Hinzuverdienst- Grenzen Älteren ein längeres Verbleiben im Job ermögliche.

Die Beschäftigungsquote gilt als Schlüsselgröße für die Rente mit 67. Die SPD verlangt, die zu Jahresbeginn begonnene Anhebung des gesetzlichen Rentenalters auszusetzen, solange nicht mindestens die Hälfte der über 60-Jährigen sozialversichert beschäftigt ist. Diese Marke gilt aber als kaum erreichbar.

Das Plus bei der Beschäftigung von Arbeitnehmern rentennaher Jahrgänge fiel nach Erkenntnissen der BA mit 2,7 Prozentpunkten im Jahresvergleich deutlicher stärker aus als im Durchschnitt aller Altersgruppen mit 1,3 Prozentpunkten. Ende September 2011 waren in Deutschland nach den BA-Zahlen knapp 7,9 Millionen 50- bis unter 65-Jährige sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Das waren 459 000 oder 6,2 Prozent mehr als im Vorjahr.

Die Zunahme entfällt nach BA-Feststellung zum größeren Teil auf die Altersgruppe der 55- bis unter 65-Jährigen: Deren Zahl nahm binnen Jahresfrist um 7,1 Prozent oder 275 000 zu. Gründe für diesen Anstieg sieht die BA in der Demografie - die rentennahen Jahrgänge werden zahlenmäßig immer stärker - und in der zunehmenden Erwerbsneigung von Frauen. Dabei spiele auch die zwischenzeitlich erfolgte Anhebung des Renteneintrittsalter für Frauen von 60 auf 65 Jahre eine Rolle.

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