Wintershall : BASF prüft Fusion des Öl- und Gasgeschäfts mit Dea
Ludwigshafen (dpa) - Der Chemieriese BASF prüft eine Zusammenlegung seines Öl- und Gasgeschäfts Wintershall mit dem Konkurrenten Dea des russischen Milliardärs Mikhail Fridman. Das Unternehmen bestätigte Gespräche darüber.
Zuvor hatte die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf Kreise über die mögliche Transaktion berichtet. BASF würde bei einer Fusion die Aktienmehrheit an dem neuen Gemeinschaftsunternehmen halten, erklärten die Ludwigshafener. Mittelfristig wäre ein Börsengang der neuen Gesellschaft eine Option. Ob es zu einer Fusion kommt, ist allerdings nicht sicher. „Der Ausgang ist offen“, sagte BASF-Sprecher Jens Fey. „Es ist nicht klar, ob es tatsächlich vollzogen wird.“ Zu einem Zeitrahmen für die Gespräche konnte er nichts sagen.
Das fusionierte Unternehmen, das zwei der größten Öl- und Gaskonzerne Deutschlands vereinen würde, könnte mit mehr als zehn Milliarden Euro bewertet werden, schrieb Bloomberg. Fridman hatte Dea 2014 für rund 5,1 Milliarden Euro vom Energiekonzern RWE übernommen. BASF hatte damals ebenfalls Interesse gezeigt, jedoch den Kürzeren gezogen. Dea hatte 2015 vom Energiekonzern Eon dessen Öl- und Gasquellen in der norwegischen Nordsee für 1,6 Milliarden US-Dollar übernommen.
In der Chemiebranche hat es in jüngster Zeit diverse Fusionen oder Fusionspläne gegeben. BASF hatte sich dabei zurückgehalten. Vorstandschef Kurt Bock hatte jedoch betont, das Unternehmen prüfe, ob sich gute Gelegenheiten böten. So hatte BASF kürzlich erklärt, für 5,9 Milliarden Euro Teile vom Bayer-Geschäft mit Saatgut und Unkrautvernichtungsmitteln übernehmen zu wollen. Voraussetzung ist, dass die Leverkusener den Saatgut- und Agrarchemiekonzern Monsanto übernehmen können. Mit Dea scheint BASF ein weiteres passendes Objekt gefunden zu haben.