Bahnunternehmen Veolia sperrt Streikwillige aus

Frankfurt/Main (dpa) - Bahn-Konkurrent Veolia sperrt streikwillige Lokführer für vier Tage aus. Damit wolle das Unternehmen Planungssicherheit erreichen, sagte Geschäftsführerin Ulrike Haber-Schilling am Donnerstag auf Anfrage.

„Das ist ein klarer Versuch, die GDL und ihre Lokomotivführer einzuschüchtern“, kritisierte der GDL-Bundesvorsitzende Claus Weselsky. Obwohl die GDL für zwei Tage zum Arbeitskampf aufgerufen habe, sollten die Lokomotivführer vier Tage nicht arbeiten dürften und damit auch keinen Lohn bekommen. Die GDL werde die Rechtmäßigkeit der Aussperrung prüfen lassen. „Wir halten die Aussperrung für völlig überzogen. Im Zweifelsfall werden wir unseren Mitgliedern für die gesamte Dauer der Aussperrung Streikgeld gewähren“, kündigte der GDL-Chef an.

Der zweite Lokführerstreik innerhalb einer Woche führte am Donnerstag erneut zu Zugausfällen und Verspätungen. Nach Gewerkschaftsangaben fielen rund 75 Prozent der Züge bei den fünf großen Bahnkonkurrenten aus. Der zweitägige Ausstand bei Abellio, Arriva, Benex, Veolia und der Hessischen Landesbahn soll bis zum frühen Samstagmorgen dauern.

Mit den Streiks will die GDL einen einheitlichen Tarifvertrag für alle Lokführer in Deutschland durchsetzen. Bereits am Montag hatten die Lokführer der Bahnkonkurrenten für 24 Stunden die Arbeit niedergelegt. Mit der Bahn selbst wird bereits verhandelt, deswegen gibt es dort aktuell keine Streiks. Auch der Wettbewerber Keolis (Eurobahn) wird nicht bestreikt, am 11. April will die GDL mit dem Unternehmen verhandeln.

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