Bahn wegen massiver Verspätungen unter Druck

Berlin (dpa) - Die Bahn gerät wegen starker Verspätungen im Regionalverkehr politisch unter Druck. „Die Zustände sind unhaltbar“, sagt Brandenburgs Verkehrsminister Jörg Vogelsänger (SPD) am Donnerstag dem Onlineportal „Welt Online“.

Sein niedersächsischer Amtskollege Jörg Bode (FDP) erklärte, die Lage sei so nicht mehr zu akzeptieren. „Auch bei anderen Unternehmen gibt es Einschränkungen, aber nicht in dem Ausmaß wie bei der Deutschen Bahn“, sagte er. Das Thema solle auf der Agenda einer außerordentlichen Sitzung der Verkehrsminister am kommenden Montag stehen. Ziel sei, Konsequenzen zu beschließen. Auch der Bundestag wolle die Verspätungen im Regionalverkehr thematisieren.

Die Bundesarbeitsgemeinschaft Schienenpersonennahverkehr zeigte sich laut „Welt Online“ verärgert über das Ausmaß der Störungen. Der Schienenverkehr sei trotz der Erfahrungen des letzten Winters seit nunmehr fünf Wochen störungsanfällig.

Einem Bericht des „Tagesspiegels“ zufolge sind nach einer internen Statistik der Bahn seit dem Wintereinbruch zeitweilig nur sechs von zehn Regionalzügen pünktlich gewesen - im Fernverkehr sei es nur jeder fünfte ICE oder IC gewesen. Die Aufstellung beziehe sich auf die Zeit zwischen dem 13. und 26. Dezember, als Eisregen, tiefe Temperaturen und Schneefall den Verkehr behinderten.

Die Bahn kommentierte die Angaben gegenüber dem Blatt nicht, betonte aber, im Jahresschnitt seien 90 Prozent der Züge pünktlich. Und in den vergangen Tagen seien trotz des Winterwetters etwa 72 Prozent der Züge fahrplanmäßig gefahren.

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