Aufsichtsrat: Thyssen-Krupp streicht Stellen

Tausende Arbeitsplätze fallen weg. Für die Edelstahlsparte gibt es jetzt eine Lösung.

Düsseldorf. Der Thyssen-Krupp-Konzern steht vor einem weiteren schmerzlichen Stellenabbau. Den größten Abbau soll es neben den Stahlsparten im Bereich Technologies geben, in dem das Werften- und Automobilgeschäft gebündelt ist.

Wie das "Handelsblatt" aus Konzernkreisen erfahren haben will, soll es hierbei alleine um über 3000 Arbeitsplätze gehen. Ein Sprecher lehnte einen Kommentar dazu ab und verwies auf die heutige Pressekonferenz, auf der Konzernchef Ekkehard Schulz nach der Aufsichtsratssitzung Einzelheiten mitteilen will.

Vor größeren Einschnitten steht laut "Handelsblatt" auch die Dienstleistungssparte, bei der erneut einige Hundert Arbeitsplätze wegfallen sollen. Betroffen sei besonders die Sparte Werkstoffe mit Thyssen-Krupp Schulte an der Spitze, die von der Krise derzeit besonders gebeutelt werde.

Beim geplanten Umbau seines verlustreichen Edelstahlgeschäftes konnte Thyssen-Krupp dagegen dem Vernehmen nach ein wichtiges Etappenziel erreichen. Konzernführung und Betriebsrat seien sich weitgehend einig über eine Flexibilisierung der Arbeitszeiten bei Nirosta.

In der Kerngesellschaft der Edelstahlsparte soll die Zahl der Wochenschichten nach Angaben von Betriebsratschef Bernd Kalwa von 21 auf 18 verringert werden - an einem Tag der Woche würde dann nicht gearbeitet. Die Einigung sieht auch den Abbau von rund 300 der insgesamt 4200 Arbeitsplätze bei Nirosta vor.

Im Werk Krefeld sollen 120 von rund 2300 Stellen abgebaut werden - betriebsbedingte Kündigungen sind dabei ausgeschlossen. Nirosta hat in den ersten drei Quartalen für 826 Millionen Euro Verlust vor Steuern gesorgt.

Der Aufsichtsrat beschließt am Freitag auch den geplanten Konzernumbau, mit dem der neuerliche Stellenabbau verbunden ist. Mit Beginn des neuen Geschäftsjahres am 1.Oktober werden die fünf Sparten in zwei Divisionen aufgeteilt und verlieren dabei ihre Eigenständigkeit.

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