American Express profitiert von neuer Kauflust

New York (dpa) - Die Kunden von American Express zücken wieder häufiger die Kreditkarte. Konzernchef Kenneth Chenault sprach am Montag in New York von einem Geschäft auf Rekordniveau. „Die Zahlungen haben um 15 Prozent zugenommen.“

Insbesondere die Menschen auf dem wichtigen Heimatmarkt gaben sich spendabler. Das treibt den Gewinn: Im vierten Quartal verdiente der Konzern 1,1 Milliarden Dollar (800 Mio Euro). Im Vergleich zum krisengeprägten Vorjahreszeitraum war das ein Plus von 48 Prozent. Im Gesamtjahr verdoppelte sich der Gewinn beinahe auf 4,1 Milliarden Dollar.

Der Sprung gelang American Express, obwohl das Unternehmen gerade teuer umbaut: Service-Standorte werden zusammengelegt, weil immer mehr Kunden ihre Transaktionen online erledigen und deshalb weniger Mitarbeiter benötigt werden. Auch in diesem Jahr soll der Umbau noch ins Geld gehen, ab 2012 will American Express dann von den Einsparungen profitieren.

Die Erträge im Quartal erhöhten sich um 13 Prozent auf 7,3 Milliarden Dollar. In der Wirtschaftskrise hatten viele Firmen ihre Ausgaben drastisch zurückgefahren und Geschäftsreisen eingeschränkt. Auch Privatleute übten sich in Verzicht. Besonders in den USA litt das Geschäft; das Ausland erwies sich als stabiler Anker.

Seit sich die wirtschaftliche Lage entspannt, zahlen die Kunden auch wieder verlässlicher. Die Rückstellungen für unbezahlte Rechnungen waren mit 239 Millionen Dollar im Schlussquartal nur noch ein Drittel so hoch wie vor einem Jahr. Die US-Großbanken hatten bereits über eine deutlich bessere Zahlungsmoral berichtet, nachdem die Arbeitslosigkeit in den USA langsam zurückgeht.

Anders als die Wettbewerber Visa und Mastercard muss American Express platzende Rechnungen selbst verkraften. Bei den zwei Rivalen liegt das Risiko bei den Partnern, die die Karten ausgeben. Das sind zumeist Banken, aber auch Fluggesellschaften oder Autoverleiher. Marktführer Visa legt seine Zahlen am 2. Februar vor, Mastercard einen Tag später.

Alle drei Anbieter stellen ihr Geschäft derzeit auf eine breitere Basis. American Express übernimmt für eine halbe Milliarde Euro das Bonusprogramm „Payback“. Bei „Payback“ können Verbraucher in teilnehmenden Geschäften und Onlineshops Punkte für jeden Einkauf sammeln und diese dann in Prämien eintauschen. In Deutschland hat „Payback“ 18 Millionen Mitglieder.

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