Alcoa mit Verlust durch sinkende Aluminium-Preise

New York (dpa) - Die sinkenden Aluminium-Preise haben den amerikanischen Branchenriesen Alcoa tief ins Minus gedrückt. Im Schlussquartal 2011 fiel ein Verlust von 191 Millionen Dollar an.

Die Branche hat das Problem, dass die Aluminium-Preise gefallen sind, während die Rohstoffkosten steigen. Alcoa versucht, mit Kapazitätskürzungen gegenzusteuern - und das sorgte zunächst einmal für noch höhere Verluste. Denn das hohe Minus ging größtenteils auf Belastungen durch geplante Sparmaßnahmen wie Werksschließungen zurück.

Sie schlagen im vierten Quartal mit 159 Millionen Dollar zu Buche, wie das vom Deutschen Klaus Kleinfeld geführte Unternehmen am Montag nach US-Börsenschluss mitteilte. Alcoa gilt als ein Gradmesser für die Konjunktur, da Aluminium in vielen wichtigen Branchen wie dem Auto- und Flugzeugbau eingesetzt wird.

Und das Unternehmen ist zuversichtlich, was die Gesundheit dieser Industrien angeht. Für 2012 rechnet Alcoa mit einem Wachstum der weltweiten Aluminium-Nachfrage um sieben Prozent und nach den Kapazitätssenkungen auch mit Lieferengpässen. 2011 war der Aluminium-Bedarf um 10 Prozent gestiegen, 2010 um 13 Prozent.

An der Börse kam der Ausblick gut an: Die Aktie stand am Dienstag vorbörslich um 2,39 Prozent im Plus. Bereits am Vortag hatte das Papier vor der Zahlenvorlage um 2,89 Prozent auf 9,43 Dollar zugelegt.

Im Vorjahresquartal hatte Alcoa noch 258 Millionen Dollar verdient. Der Umsatz legte im Jahresvergleich um sechs Prozent auf 5,99 Milliarden Dollar zu. Vom dritten auf das vierte Quartal sanken die Erlöse aber um sieben Prozent - laut Alcoa vor allem eine Folge der Euro-Schuldenkrise, die Unternehmen unsicher macht.

Alcoa hatte die breit angelegten Sparmaßnahmen bereits vergangene Woche angekündigt. Insgesamt sollen die Kapazitäten in der Aluschmelze um zwölf Prozent gekappt werden. Neben US-Standorten ist auch Europa betroffen. Ein großes Werk in Italien soll schließen, zwei Fabriken in Spanien zumindest zeitweise heruntergefahren werden.

Im gesamten Jahr stieg der Gewinn auf 611 Millionen Dollar - von 254 Millionen im Jahr 2010. Der Umsatz nahm um 19 Prozent auf 24,95 Milliarden Dollar zu. Alcoa habe sich schnell an Veränderungen der Marktlage angepasst, betonte Kleinfeld.

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