Tom Enders vor dem Aus? : Airbus-Verwaltungsratschef für Wechsel in der Führungsetage
Toulouse (dpa) - Der europäische Luftfahrt- und Rüstungskonzern Airbus bereitet sich nun auch offiziell auf Veränderungen im Topmanagement vor. „Es werden einige Änderungen notwendig sein, aber es ist noch viel zu früh zu sagen, wann, wie, und wen es betrifft“, sagte Verwaltungsratschef Denis Ranque der „Financial Times“.
Es gebe keinen strengen Zeitplan. Man achte auf Stabilität und Kontinuität. Der Konzern wird derzeit von Korruptionsermittlungen erschüttert.
Laut mehreren Medienberichten sollte der Verwaltungsrat bei einem Treffen am Donnerstag über langfristige Nachfolgeplanungen für Konzernchef Tom Enders sprechen. Das Unternehmen äußerte sich dazu zunächst nicht: „Wir kommentieren Sitzungen unseres Verwaltungsrates beziehungsweise wann sie stattfinden nicht“, teilte ein Sprecher mit.
Laut einem Bericht der französischen Zeitung „Le Figaro“ könnten am Ende sowohl Enders als auch Fabrice Brégier, der Chef des Verkehrsflugzeug-Geschäfts, das Unternehmen verlassen. Airbus hatte den Artikel am Dienstagabend als „reine Spekulation“ bezeichnet. Bei Enders soll es dem Bericht zufolge darum gehen, dass er seinen laufenden Vertrag, der im Frühjahr 2019 endet, nicht verlängert.
Airbus ist ein Politikum. Deutschland und Frankreich halten jeweils 11,1 Prozent der Anteile an dem Luftfahrt- und Rüstungskonzern, Spanien weitere 4,2 Prozent.
Enders hatte vergangene Woche vor Betriebsräten in Toulouse gesagt: „Die Entscheidung über meine Zukunft als CEO von Airbus wird nicht von der französischen Presse oder der französischen Regierung oder irgendeiner Regierung getroffen.“ Sein Vertrag laufe bis 2019.