Affenstudie: Daimler zieht Konsequenz

Mitarbeiter wird freigestellt. Brisante Details zur Studie.

Stuttgart/Fairfax. Die umstrittenen Abgasversuche an Affen haben nun auch bei Daimler personelle Konsequenzen. Der Mitarbeiter, der den Autobauer im Vorstand der Lobbyorganisation EUGT vertreten hatte, werde mit sofortiger Wirkung freigestellt, teilte Daimler mit. Konkurrent BMW steht hingegen weiter zu einem Mitarbeiter, der den Autokonzern von 2011 bis 2015 als Referent in der Lobby-Initiative vertreten hatte. BMW teilte mit, der betroffene Referent werde vorerst nur auf eigenen Wunsch von seinen Aufgaben im Bereich von urbaner Mobilität und Kommunen befreit. Er habe glaubhaft versichert, dass er EUGT-Tierversuche kritisch hinterfragt habe. BMW habe an den Studien nicht mitgewirkt. In der laufenden Untersuchung gelte für den Mitarbeiter die Unschuldsvermutung. „Gleichzeitig steht die BMW Group zu ihrer Fürsorgepflicht gegenüber ihren Mitarbeitern“, sagte ein Sprecher.

Unterdessen zeigen US-Gerichtsakten zu den Affen-Experimenten weitere brisante Details. Der unter Verschluss gehaltene Abschlussbericht der Forscher, der mehreren Medien vorliegt, wirft weitere unangenehme Fragen auf. „Bild“ ließ ihn von Facharzt Hans-Peter Hutter von der Medizinischen Universität Wien auswerten. Die Ergebnisse der „Affenstudie“ seien demnach nicht so ausgefallen wie erhofft. Das beabsichtigte Ergebnis — zu zeigen, dass die Dieselabgase eines VW Beetles mit moderner Abgasreinigung weitaus weniger Schadstoff enthalten als die eines älteren Ford-Pick-ups — wurde demnach verfehlt. „Bei den Tieren, die den neuen Diesel einatmen mussten, wurden mehr Entzündungszeichen gefunden als bei jenen Affen, die den alten Diesel eingeatmet hatten“, zitiert die Zeitung Hutter. dpa

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