Adidas startet durch

Herzogenaurach (dpa) - Der Sportartikelhersteller Adidas ist überraschend gut ins Jahr gestartet und hebt deshalb die Prognose für 2012 an. Der Konzernumsatz werde währungsbereinigt voraussichtlich um fast zehn Prozent steigen.

Dies teilte das Unternehmen am Montag in Herzogenaurach mit, wenige Wochen vor Beginn der Fußball-Europameisterschaft . Der Gewinn dürfte um 12 bis 17 Prozent auf den Rekordwert von 750 bis 785 Millionen Euro zulegen. Bislang hatte Adidas beim Umsatz eine Steigerung von 5 bis 9 Prozent und beim Gewinn von 10 bis 15 Prozent in Aussicht gestellt. Zugleich räumten die Franken Unregelmäßigkeiten bei der Tochter Reebok in Indien ein, die sich auch auf den Konzernabschluss niederschlagen dürften.

Mit einem Umsatzplus von 17 Prozent (währungsbereinigt 14 Prozent) auf 3,8 Milliarden Euro erzielte Adidas zu Jahresbeginn im fünften Quartal in Folge ein zweistelliges Wachstum. Dies sei auf Zuwächse in allen Regionen und Segmenten zurückzuführen, erläuterte der Dax-Konzern mit weltweit knapp 47 000 Mitarbeitern. Vor allem China und Japan sowie die Tochter TaylorMade-adidas Golf entwickelten sich besser als erwartet.

Das Betriebsergebnis verbesserte sich den vorläufigen Zahlen zufolge trotz gestiegener Beschaffungskosten um 30 Prozent auf 409 Millionen Euro. Der Konzerngewinn stieg auch aufgrund einer niedrigeren Steuerquote um 38 Prozent auf 289 Millionen. „Unsere Investitionen in unsere Marken und Vertriebskanäle spiegeln sich in einer noch nie dagewesenen Wachstumsphase des Konzerns wider“, kommentierte Vorstandschef Herbert Hainer. Die Aktie reagierte mit einem Kurssprung von gut fünf Prozent auf ein Allzeithoch. Den vollständigen Quartalsbericht will der Konzern an diesem Donnerstag (3. Mai) vorlegen.

Probleme hat Adidas derzeit in Indien - dort waren bei der Tochter Reebok Unregelmäßigkeiten aufgetreten. Die Auswirkungen könnten das Ergebnis vor Steuern mit bis zu 125 Millionen Euro belasten, berichtete Adidas. Da die Vorfälle nach bisherigem Erkenntnisstand vor 2012 auftraten, müsse eventuell der Konzernabschluss des Vorjahres angepasst werden. Adidas baut nun die Geschäftsaktivitäten in Indien mit einer neuen Führungsmannschaft um und setzt auf geänderte Geschäftspraktiken. Das Vorhaben könne in diesem Jahr einmalig weitere 70 Millionen Euro kosten, hieß es.

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