Girls' Day in NRW 20 500 Schülerinnen schnuppern in Männerberufe

Seit 15 Jahren gibt es den Girls' Day bereits. Tausende Mädchen wollen ihn auch in diesem Jahr für ein Kurzpraktikum in männerdominierten Berufen nutzen. Nicht selten könnten sie die fehlenden Fachkräfte von morgen sein.

Am Girls’ Day lernen Mädchen sogenannte "Männerberufe" kennen. Der Auszubildende Leon Salomon (l.) erklärt Grundlagen der Elektropneumatik. Joachim Ferrier (M.), Leiter der Lehrwerkstatt bei Federal Mogul, hat schon bei dem Großvater von Steffi Hoffmann (4. v.r.) gelernt.

Am Girls’ Day lernen Mädchen sogenannte "Männerberufe" kennen. Der Auszubildende Leon Salomon (l.) erklärt Grundlagen der Elektropneumatik. Joachim Ferrier (M.), Leiter der Lehrwerkstatt bei Federal Mogul, hat schon bei dem Großvater von Steffi Hoffmann (4. v.r.) gelernt.

Foto: Doro Siewert

Bielefeld/Berlin (dpa) - Den 15. Girls' Day am Donnerstag wollen in Nordrhein-Westfalen etwa 20 500 Schülerinnen nutzen, um in typische Männerberufe hineinzuschnuppern. Mehr als 2000 Unternehmen, Behörden und Hochschulen haben im ganzen Land ihre Pforten für ein Kurzpraktikum geöffnet, wie die Koordinierungsstelle für die Veranstaltung in Bielefeld ankündigte. Die Jugendlichen sollen auf diese Weise für Berufe interessiert werden, in denen bislang nur wenige Frauen eine Ausbildung machen oder arbeiten.

Nach wie vor zieht es weibliche Ausbildungsbewerber überproportional häufig in kaufmännische Berufe oder in den Dienstleistungssektor. In technischen und naturwissenschaftlichen Berufen dagegen sind Frauen weiterhin unterrepräsentiert. Bei Girls' Day können die Mädchen daher etwa in einem Hüttenwerk hospitieren, den Arbeitsalltag im Software- Unternehmen kennenlernen oder Hand anlegen in der Autowerkstatt. Eine Umfrage habe gezeigt, so die Macher des Girls' Day, dass sich jede dritte Teilnehmerin anschließend vorstellen könne, sich in ihrem Praktikums-Unternehmen später einmal zu bewerben.

Seit einigen Jahren hat sich parallel zum Zukunftstag für Mädchen auch der Boys' Day etabliert: Dafür haben sich landesweit mehr als 6500 Schüler angemeldet. Er zielt vor allem darauf ab, Jungen für soziale Berufsbilder zu begeistern, etwa Erzieher oder Pfleger.

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