Anrath Weihnachtsmarkt bietet Häftlings-Kunst

Anrath · Das Gefängnismuseum der „Potthusaren“ veranstaltete einen Weihnachtsbasar.

Rund 60 Inhaftierte hatten das Jahr über in Werkstätten für den Basar Textilien, Dekoartikel und Kunsthandwerk hergestellt.

Rund 60 Inhaftierte hatten das Jahr über in Werkstätten für den Basar Textilien, Dekoartikel und Kunsthandwerk hergestellt.

Foto: Norbert Prümen

. Das „Welcome“, das in bunten Lettern und in einigen Variationen sogar holzgeschnitzt am kreativen Shop hing, war sicherlich nicht als Einladung gedacht, einmal die Zellen des Männer- und Frauengefängnisses von innen kennen zu lernen. Es war eine Einladung, sich die Arbeit einiger männlichen und weiblichen Inhaftierten anzuschauen. Am Samstag fand im und am Gefängnismuseum der „Potthusaren“ der JVA-Weihnachtsbasar statt.

Etwa 60 Häftlinge hatten das Jahr über in der Schreinerei, im Nähatelier, im Gartenbetrieb oder in der Backstube für den Basar zu tun. Auch die Angestellten und Beamten der beiden Vollzugsanstalten stellten ihre Werke aus. Darunter waren bunte Handtaschen, Plüsch-Eulen, Weihnachtssterne aus Holz, große, hübsch angemalte Spielkästen, selbst gebackene Christstollen oder die „Anrather Nussplätzchen“. Es war das siebte Mal, dass solch ein Basar stattfand. „Vieles wird sicherlich wieder schnell weg sein“, sagte anfangs Ramona Hohlfelder, die schon lange in der JVA II, dem Frauengefängnis, arbeitet. Puzzles waren unter anderem noch im Angebot, hölzerne Papageien, Plüsch, Wollenes und Nistkästen.

Wieder einmal war der Reinerlös für einen guten Zweck bestimmt. In den vergangenen Jahren gingen die Einnahmen – 2017 waren es rund 1700 Euro – unter anderem an den „Arbeitskreis Fremde“ und das Vorster Medikamentenhilfswerk action medeor. „Diesmal hat man sich für das Kempener Kinderheim St. Annenhof entschieden“, erklärte Mit-Organisator Tobias Reinhard, der zugleich der Ausbildungsleiter in der Justizvollzugsanstalt ist. Apropos Ausbildung und Fachkräfte: „Wir suchen nach wie vor junge Männer und Frauen, die bei uns im Justizvollzugs- oder Werkdienst arbeiten möchten“, sagte Reinhard.

Anlässlich des Markts gab es auch Führungen durch das Museum

Einige Bedienstete hatten jede Menge zu tun. So gab Bäckermeister Norbert Flocken mit seinem Team jede Menge Quarkbällchen, Weckmänner oder Brote aus. Derweil bedienten Norbert Tenelsen und Michael Stöcker am Bratwurst- und Gulaschsuppen-Stand. Kaffee gab es auch – und von einigen „Potthusaren“ wie Wolfgang Großkinski Führungen durchs Museum. Einige Floristinnen aus der näheren Umgebung stellten ihre Adventsgestecke oder Deko-Artikel aus. schö

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