Verwaltung soll Plastikmüll vermeiden

Gastronom Lucas Kemna bringt das Thema Nachhaltigkeit im Rat voran.

 „Refill“ soll das Motto auch in Sprockhövel heißen. 

„Refill“ soll das Motto auch in Sprockhövel heißen. 

Foto: dpa-tmn/Tobias Hase

Dank des jungen Gastronomen Lucas Kemna kommt das Thema Nachhaltigkeit in den Sprockhöveler Ratssitzungen endlich weit voran.

Durch ein Antrag der Grünen soll die Verwaltung in ihren Einrichtungen überprüfen, wo sie noch mehr auf Nachhaltigkeitskonzepte im Rahmen der Initiative „Refill“ setzen kann. Ziel dabei soll es sein, dass Plastikmüll vermieden und reduziert wird. „Es gibt so viele Möglichkeiten, unsere Umwelt nicht noch mehr zu belasten, sondern zu schonen“, sagt Kemna, der so viele Möglichkeiten sieht, wo man in der gesamten Stadt noch was tun könnte. Dafür hat der politisch engagierte 21-Jährige sogar zu Parteiübergreifenden Maßnahmen gegriffen. Denn als dem Vorsitzenden der Jungen Liberalen die Diskussion in seinem eigenen Partei zu lang dauerte, fand er in den Grünen einen offenes Ohr für seine Idee.

„In einem Gespräch mit Alexander Karsten kamen wir auf das Thema, was er sehr interessant fand. So habe ich ihm unsere Anträge gezeigt, die er fast 1:1 beantragen konnte“, spricht Kemna endlich von Voranschreiten des Themas, das ihm am Herzen liegt.

Möglichste viele
 Partner gewinnen

Letztlich sei das Thema Umweltschutz wirklich kein Parteithema mehr, sondern gehe alle was an. Die Idee sieht vor, dass möglichst viele im Einzelhandel und in der Gastronomie der Stadt – auch mit Unterstützung der beiden Vereine Haßlinghauser Werberings und Niedersprockhöveler WiS – als Partner gewonnen werden. Wenn alle mitmachen, ist es auch für die Bürger der Stadt wesentlich interessanter“, sagt Kemna, der in der Zwischenzeit auch die Jusos als Verbündeten gewinnen konnte.

Nun sind von diesen drei Gruppen die Anträge eingereicht, und es scheint, als wenn es gute Chancen geben würde, dass die Idee Mehrheiten findet. „Mir geht es nicht darum welche Partei was zuerst beantragt, oder zu wem das Thema besser passt. Hauptsache das Thema wird endlich vorangebracht sagt der Jungunternehmer. Dabei sollen die Unternehmen Wasserspender aufstellen, bei dem die Kunden und Besucher kostenlos in ihre eigenen Behälter Wasser bekommen sollen. Wasser bekommen sollen

Kemna selbst geht in seinem Gastrobetrieb im übrigen mit gutem Beispiel voran. Seit gut eineinhalb Jahren nimmt er an der Initiative „Re-Cup“ teil. Dabei gibt der Gastronom Pfandbecher für einen Euro raus. Wenn die Kunden diese zurückbringen, bekommen sie in „Lulus Caffee“ ihren Kaffee zehn Cent günstiger. „So hat der Kunde was gespart. In Sprockhövel gibt es weniger Müll und die Umwelt hat auch gewonnen“, sagt Kemna. Rund 70 Kunden hätte er damit schon fest an sich binden können.

„Natürlich ist es für die Kunden umso interessanter, wenn sich noch mehr Gastro-Kollegen und Händler anschließen. Dann ist es für den Kunden noch interessanter“, erzählt der Sprockhöveler Kafee-Röster.

Und wenn die Idee auch noch vom Kreis unterstützt werden würde, glaubt Kemna, wäre dies ein großer Schritt für die Umwelt in Sprockhövel. „Zumal wir uns damit als Stadt wirklich von anderen absetzen würden“, sagt Kemna, der dann wieder als Lokalpolitiker seine gesamte Stadt im Vorteil sieht.

„Damit würden wir wirklich eine Vorreiterrolle einnehmen“, erklärt Kemna, der noch einige Rücknahmesysteme im Kopf hat. Schließlich gehe es nicht um Parteinteressen, sondern um die Umwelt. Und die sei ja neutral.

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