Umweltausschuss tagte Die Vorgärten sind immer häufiger Steinwüsten

Tönisvorst · Politiker konnten sich im Umweltauschuss nicht einigen.

Manche Hausbesitzer verzichten auf jegliche Pflanzen in ihrem Vorgarten.

Manche Hausbesitzer verzichten auf jegliche Pflanzen in ihrem Vorgarten.

Foto: Bernd Martin

. „Die Vorgärten verkommen immer mehr zu pflegeleichten Stein- und Schotterwüsten.“ Darüber ärgert sich Michele von Danwitz, die an der Kokenstraße in Vorst wohnt. Auch andere Bürger hatten dies moniert. Daraus machten jetzt die Fraktionen von SPD, Bündnis 90/Die Grünen und GUT den gemeinsamen Antrag, solche Vorgärten nicht mehr zuzulassen und über die weitere Vorgehensweise konkret im Planungsausschuss zu diskutieren. Dies lehnte allerdings der Umweltausschuss bei den Gegenstimmen von CDU, FDP und UWT mit 6:7 Stimmen ab.

Michael Schütte (GUT) begründete den Antrag. Er sprach unter anderem davon, dass diese Vorgärten anders gestaltet werden müssten, auch um dem fortschreitenden Insektensterben zu begegnen. Zweifler einer entsprechend dann geänderten Gestaltungssatzung kamen auch aus Reihen der Verwaltung.

So sprach Bürgermeister Goßen zwar ebenfalls davon, dass diese Steingärten kein schöner Anblick seien. Allerdings müsse man sich darüber im Klaren sein, dass andere Vorgaben auch überprüft und sanktioniert werden müssten. „Sonst macht das Ganze doch überhaupt keinen Sinn.“ Dies hätte enormen Verwaltungsaufwand zur Folge. Daher, bekräftigte auch der kommissarische Fachbereichsleiter Jörg Friedenberg solle auf Information und Freiwilligkeit gesetzt werden.

Diesen Standpunkt vertraten auch die „Nein-Sager“, die aber grundsätzlich Verbesserungen wünschten. „Wir wollen keine strikte Bevormundung der Bürger, sondern eine bessere Aufklärung und mehr Infos“, so Christian Rütten (CDU). Das Umweltamt müsse verstärkt tätig werden und Informationen über pflegeleichte und grün gestaltete Vorgärten, zum Beispiel mit Bodendeckern, herausgeben. Wünschenswert sei außerdem die Zusammenarbeit mit den Naturschutzverbänden, so dem Bund.

Außerdem sollte die Stadt überprüfen, an welchen Stellen auf ihren Grünflächen an den Rändern eine ökologische Aufwertung erfolgen könnte, so auf der Beachwiese in St. Tönis. „Wann ist ein Vorgarten ein Steingarten und wann nicht?“, hatten auch andere Ausschussmitglieder, so Olaf Keiser (FDP), Probleme, dies in einer zukünftigen Gestaltungssatzung genau vorzugeben.

Im Prinzip bleibt alles so, wie es jetzt ist. Gleichwohl die Verwaltung die Vorschläge der CDU überprüfen wird. Auf die prinzipielle Problematik ging Hans Joachim Kremser (SPD, Vorsitzender des Planungsausschusses) ein: „Es müsste für die Grundstückseigentümer grundsätzliche Richtlinien geben, bis zu welcher Größenordnung sie Flächen versiegeln dürfen.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort