Zypern-Krise und Italien belasten: Euro auf Viermonatstief

Frankfurt/Main (dpa) - Die Zypern-Krise und zunehmende Sorgen um die politische Lage in Italien haben dem Euro zur Wochenmitte stark zugesetzt. Am Mittwoch fiel die Gemeinschaftswährung über einen Cent und erreichte bei 1,2750 US-Dollar den tiefsten Stand seit Mitte November.

Am Nachmittag konnte sich der Euro nur leicht auf 1,2774 Dollar erholen. Zuvor hatte die Europäische Zentralbank (EZB) den Referenzkurs auf 1,2768 (Dienstag: 1,2861) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,7832 (0,7775) Euro.

„Am Devisenmarkt herrscht eine hohe Unsicherheit“, beschrieb Experte Harwig Wild vom Bankhaus Metzler die Lage. Viele Anleger blicken mit Sorge auf das verlängerte Osterwochenende. Am Donnerstag sollen in Zypern die Banken erstmals seit dem 16. März wieder öffnen. Die Regierung will mit Einschränkungen im Zahlungsverkehr einen starken Kapitalabfluss verhindern.

Außerdem rückte das Krisenland Italien im Handelsverlauf stärker in den Fokus der Anleger. Das Land leidet unter einer Rezession und wird von politischem Stillstand bedrohte. Laut jüngsten Meldungen konnte der Spitzenkandidat des Mitte-Links-Bündnisses, Pier Luigi Bersani, bei seiner Suche nach einer Regierungsmehrheit keine Fortschritte erzielen. Hinzu kamen Gerüchte über eine drohende Abstufung der Kreditwürdigkeit Italiens und eine nur mäßig erfolgreiche Versteigerung italienischer Staatsanleihen. „Im Tagesverlauf legten die Zinssätze für italienische Staatsanleihen stark zu und sorgten damit ebenfalls für Verkaufsdruck beim Euro“, sagte Experte Wild.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,84515 (0,84900) britische Pfund, 120,30 (121,25) japanische Yen und 1,2174 (1,2209) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 1603,00 (Vortag: 1598,00) Dollar gefixt. Ein Kilogramm Gold kostete 39 460,00 (39 260,00) Euro.

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