#MS804 #EgyptAir Wrackteile der Egyptair-Maschine geortet

Kairo (dpa) - Einen Tag nach dem Verschwinden eines ägyptischen Passagierflugzeugs hat das Militär des Landes erste Trümmerteile der Maschine im Mittelmeer entdeckt. Die Teile sowie persönliche Gegenstände von Insassen seien rund 290 Kilometer nördlich der Küstenstadt Alexandria geortet worden.

#MS804 #EgyptAir: Wrackteile der Egyptair-Maschine geortet
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Das teilte ein Militärsprecher mit. Derzeit würden die Suchmannschaften gezielt die zwei Flugschreiber der Egyptair-Maschine suchen. Davon erhoffen sich die Ermittler Aufschluss über die noch immer unklare Absturzursache.

Die Fluglinie bestätigte den Fund der Wrackteile bei Twitter. Griechenlands Verteidigungsminister Panos Kammenos sagte im TV-Sender ERT: „Der Krisenstab Ägyptens hat uns über die Bergung eines Körperteils, eines oder zweier Sitze und einiger Kofferteile informiert“. Er fügte an: „Wir haben nichts gefunden. Die Leitung hat Ägypten.“

Der Airbus A320 mit der Flugnummer MS804 war am frühen Donnerstagmorgen mit 66 Menschen an Bord auf dem Weg von Paris nach Kairo, als er eine gute halbe Stunde vor der geplanten Ankunft vom Radar verschwand. Bislang gab es keine Hinweise auf Überlebende. An Bord der Maschine waren vorwiegend Ägypter und Franzosen. Deutsche saßen nicht in dem Flugzeug. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sprach den Präsidenten Frankreichs und Ägyptens, François Hollande und Abdel Fattah al-Sisi, ihr Beileid aus.

„Wir haben absolut keinen Hinweis auf die Ursache“, sagte Frankreichs Außenminister Jean-Marc Ayrault dem Sender France2 zu dem Absturz. Es würden alle Möglichkeiten geprüft, bisher gebe es keine bevorzugte Hypothese. „Wir wollen die Wahrheit, die ganze Wahrheit“, betonte Ayrault. Ägyptens Regierung hatte einen Terroranschlag für plausibler als ein Unglück gehalten.

Der Airbus war nach griechischen Angaben am Donnerstagmorgen gegen 2.30 Uhr in einer Höhe von knapp 11 300 Metern ins Trudeln geraten und steil auf etwa 4600 Meter abgesackt. Danach verschwand das Flugzeug vom Radar. Einen Notruf setzten die Piloten nicht mehr ab. An der Suche nach der Maschine war auch Griechenland beteiligt.

In den kommenden Stunden würden Experten der Behörde für Flugunfalluntersuchungen zur Fundstelle der Wrackteile reisen, hieß es aus dem ägyptischen Luftfahrtministerium. Zuvor waren vier Fachleute aus Frankreich in Kairo eingetroffen.

Schlechtes Wetter könnte deren Arbeit sowie die weitere Suche und Bergungsarbeiten erschweren. Eine Schlechtwetterfront mit starken Regenfällen zog von Westen her Richtung östliches Mittelmeer, wie das griechische Wetteramt mitteilte.

Nach dem Absturz der Maschine ändert Egyptair die Flugnummer der Strecke Kairo-Paris, wie es aus Kreisen der Flughafenverwaltung in Kairo hieß. Statt wie bisher MS804 solle die Verbindung das Kürzel MS802 erhalten. Das Ändern von Flugnummern nach Unglücken ist üblich. Fluglinien wollen nicht, dass Fluggäste an eine zurückliegende Katastrophe erinnert werden.

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