Hintergrund : Woran es beim Breitbandausbau in Deutschland hapert
Berlin (dpa) - Fast alle Digitalprojekte setzen eine schnelle Internetverbindung voraus. Doch diese Infrastruktur ist in Deutschland trotz gewaltiger Anstrengungen in den vergangenen Jahren noch immer nicht flächendeckend vorhanden:
STADT-LAND-GEFÄLLE: In den größeren Städten gibt es laut des jüngsten Berichts der Bundesnetzagentur immerhin zu 90 Prozent eine Versorgung mit Leitungen, die Geschwindigkeiten bis zu 50 Megabit pro Sekunde und mehr leisten. In kleineren Städten sinkt dieser Anteil auf 68 Prozent, auf dem Land liegt der Wert nur bei 36 Prozent.
Weil hohen Ausbaukosten in weniger dicht besiedelten Regionen nur geringe Erlösaussichten gegenüberstehen, haben sich die großen Telekommunikationsfirmen um den Ausbau auf dem Land bislang wenig gekümmert. Diese Nachteile sollen durch Förderprogramme ausgeglichen werden.
GLASFASER: In Deutschland gibt es kaum Haushalte, öffentliche Einrichtungen oder Unternehmen, die direkt an das Glasfaser-Netz angeschlossen sind („Fiber to the Home“). Zwar haben Unternehmen wie die Telekom und Vodafone im vergangenen Jahr Zehntausende Kilometer Glasfaser verlegt. Doch enden diese Leitungen oft in grauen Verteilerkästen auf dem Bürgersteig. Die letzten Meter laufen dann in der Regel über Kupferleitungen.