Chronologie : Wenn Proteste aus dem Ruder laufen
Hamburg (dpa) - Globalisierungsgegner protestieren immer wieder gegen internationale Konferenzen wie den G20-Gipfel in Hamburg. Nicht immer bleiben die Proteste friedlich.
FRANKFURT 2013/2015: Bei einer Demonstration des bankenkritischen Blockupy-Bündnisses im Jahr 2013 kesselt die Polizei 1000 Menschen fast zehn Stunden lang ein. 45 von ihnen werden festgenommen, 200 nach Blockupy-Angaben verletzt. Der umstrittene Einsatz stößt bei Medien und im Landtag auf Kritik und beschäftigt die Justiz mit einer Reihe von Verfahren. Bei der Eröffnung des Neubaus der Europäischen Zentralbank (EZB) zwei Jahre später werden nach Angaben der Polizei und der Organisatoren mehrere Hundert Menschen verletzt.
TORONTO 2010: Krawalle begleiten den G20-Gipfel: Militante zünden Polizeiwagen an und zerstören Schaufenster. Erstmals in der Geschichte der Stadt setzt die kanadische Polizei Tränengas ein. Hunderte werden festgenommen.
STRASSBURG 2009: Molotow-Cocktails, brennende Häuser und Tränengas: Randalierer stören den friedlichen Protest gegen den Nato-Gipfel zum 60-jährigen Bestehen des Militärbündnisses und hinterlassen Spuren der Verwüstung. Nach offiziellen Angaben werden mehr als 150 Personen festgenommen, mehrere Dutzend werden verletzt.
HEILIGENDAMM 2007: Straßenschlachten zwischen Polizei und Autonomen überschatten die Proteste gegen den G8-Gipfel, teils mit mehreren Tausend Beteiligten. 1200 Teilnehmer werden nach Angaben von Demo-Anwälten in Gewahrsam genommen. Auf beiden Seiten zusammen werden mehrere Hundert Menschen werden verletzt.
HONGKONG 2005: Am Rande einer Tagung der Welthandelsorganisation WTO kommt es zu Ausschreitungen mit mindestens 70 Verletzten. Die Polizei nimmt rund 900 militante WTO-Gegner vorübergehend fest. Vor allem junge Koreaner protestieren in der chinesischen Sonderverwaltungszone gegen billige Reisimporte in ihr Land.