Porträt : Vorkämpferin der Einheit: Inés Arrimadas
Barcelona (dpa) - In Europa gab es kaum ein komplizierteres Amt als das, was Inés Arrimadas zuletzt bekleidete: Oppositionsführerin in der spanischen Krisenregion Katalonien.
Aber mit ihren deutlichen Stellungnahmen gegen die Unabhängigkeitsbestrebungen der Regionalregierung und wortgewandten Angriffen auf Ex-Präsident Carles Puigdemont hat sich die erst 36-jährige Politikerin in den Wochen vor der Neuwahl nicht nur zur Hoffnungsträgerin der Gegner einer Abspaltung, sondern zuletzt sogar zu einer Favoritin auf den Sieg gemausert.
Nach Umfragen konnte sie mit ihrer liberalen Partei „Ciudadanos“ (Bürger) sogar mit der linksnationalistischen Esquerra Republicana de Catalunya (ERC) gleichziehen, einem der stärksten Vertreter des Separatismus. Dabei ist Arrimadas selbst gar keine Katalanin, sondern sie stammt aus dem südspanischen Andalusien. Dort wurde sie 1981 als jüngstes von fünf Geschwistern geboren.
Arrimadas studierte in Sevilla Jura und Betriebswirtschaft, verbrachte ein Jahr in Nizza und ging anschließend nach Barcelona, wo sie als Unternehmensberaterin arbeitete. 2011 wurde sie Mitglied von Ciudadanos und errang bei der Regionalwahl 2012 erstmals einen Sitz im Parlament. Seit 2015 ist sie Fraktionsvorsitzende.