Fakten zum Notstand : Verhaftet, gefeuert, geschlossen
Ankara (dpa) - Den Ausnahmezustand in der Türkei hatte Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan nach dem Putschversuch im Juli 2016 verhängt und danach sieben Mal um jeweils drei Monate verlängert.
Unter ihm waren Grundrechte wie die Presse- und die Versammlungsfreiheit eingeschränkt. Notstandsdekrete haben das Leben von Zehntausenden Türken schwer gezeichnet. Einige Zahlen:
- Entlassungswellen: Mindestens 130.000 Staatsbedienstete sind nach offiziellen Angaben wegen Verbindungen zum Putschversuch gefeuert worden, unter ihnen Lehrer, Beamte, Polizisten, Soldaten oder Akademiker. Nach früheren Angaben von Justizminister Abdulhamit Gül betraf das auch 4000 Richter und Staatsanwälte.
- Verhaftungen: Innenminister Süleyman Soylu sagte im April, bisher seien wegen Verbindungen zum Putschversuch rund 77.000 Menschen inhaftiert worden. Nach Medienberichten und anderen Quellen waren darunter Menschenrechtler, Journalisten und Oppositionspolitiker.