USA rätseln über Ebola-Infektion einer Krankenschwester

Washington/Dallas (dpa) - Wie hat sich eine Krankenschwester in den USA trotz strenger Sicherheitsauflagen mit Ebola infiziert? Diese Frage ist weiter offen. Bekannt ist nun aber die Identität der Frau.

USA rätseln über Ebola-Infektion einer Krankenschwester
Foto: dpa

Die Untersuchungen zur Ebola-Infizierten in den USA liefen auf Hochtouren, sagte der Chef der US-Seuchenbehörde CDC (Centers for Disease Control and Prevention), Tom Frieden. Bei der Patientin soll es sich nach Angaben eines Familienmitglieds um eine 26-Jährige handeln, wie der Lokalsender WFAA in Texas berichtete. Die junge Frau habe ihre Ausbildung an der Texas Christian University in Fort Worth als Krankenschwester vor vier Jahren abgeschlossen.

Wie der Sender CNN berichtete, soll die Krankenschwester in Dallas zur Behandlung eine Bluttransfusion von einem Ebola-Überlebenden erhalten haben. ABC News zufolge stammt das Blut von dem im August als geheilt erklärten Arzt Kent Brantly.

Der Frau sei keine Schuld zu geben, sagte CDC-Chef Frieden. Das medizinische Personal kämpfe an vorderster Front, um einen Ausbruch der Epidemie zu verhindern. „Der Gegner hier ist ein Virus“, so Frieden - kein Mensch, kein Land, kein Ort und auch kein Krankenhaus. Er finde es „schrecklich“, dass eine Frau, die einem erkrankten Patienten habe helfen wollen, sich nun selbst angesteckt habe.

Die Frau hatte sich in Dallas im US-Staat Texas um einen Mann gekümmert, der die Krankheit aus Afrika in die Vereinigten Staaten gebracht hatte und vergangenen Mittwoch starb. Frieden warnte erneut vor möglichen weiteren Fällen.

US-Präsident Barack Obama und UN-Generalsekretär Ban Ki Moon fordern von der internationalen Gemeinschaft mehr Anstrengungen bei der Ebola-Bekämpfung. Der Kampf gegen die Krankheit sei an einem entscheidenden Punkt, stimmten beide nach Angaben des Weißen Hauses in einem Telefonat überein. Die internationale Gemeinschaft müsse ihre Zusagen zur Bewältigung der Krise verdoppeln.

Das Virus wütet vor allem in mehreren Ländern Westafrikas. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat inzwischen weit mehr als 8000 Ebola-Fälle in den drei am stärksten betroffenen Ländern Guinea, Liberia und Sierra Leone registriert. Mehr als 4000 Menschen starben. Experten gehen von einer hohen Dunkelziffer aus.

Das Ebola-Virus gehört zu den gefährlichsten Krankheitserregern der Welt. Es löst hämorrhagisches - mit Blutungen einhergehendes - Fieber aus. Die Inkubationszeit beträgt nach WHO-Angaben zwei Tage bis drei Wochen. Dann setzen Fieber, Kopf- und Muskelschmerzen, Schwächegefühl und Halsschmerzen ein. Später gehen Nieren- und Leberfunktion zurück, auch andere Organe werden geschädigt. Es können schwere innere Blutungen auftreten. Erst wenn die Symptome auftreten, sind Infizierte ansteckend.

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