Thomas Gottschalk - Feste TV-Größe und Vollprofi

Düsseldorf (dpa) - Thomas Gottschalk ist eine feste Größe im deutschen Fernsehen. Er gehört zu den bekanntesten TV-Gesichtern und beliebtesten Moderatoren. Manche sehen den Entertainer gar als „Lichtgestalt“ der Samstagabend-Unterhaltung.

Der 60-Jährige ist souveräner Vollprofi und schon seit Jahrzehnten im Geschäft. Doch bei der 192. Ausgabe von „Wetten, dass..“ (ZDF) rang ein bleicher Gottschalk mit den Worten, lief ein nervöser Showmaster durch die Düsseldorfer Rheinhalle und rief seinem ebenso geschockten Publikum zu: „Ich entlasse Sie ratlos“.

Für den Showmaster, der schon in den 70er Jahren als TV-Moderator - damals für den Bayerischen Rundfunk (BR) - startete, dürfte die Samstagabend-Sendung zu den schlimmsten seiner langen Karriere gehören. Erstmals musste er eine Live-Show abbrechen. Das Schicksal des schwer verunglückten Samuel Koch dürfte ihm sehr nahegehen. Der Wettkandidat ist 23 Jahre, auch Gottschalk hat zwei erwachsene Söhne mit seiner Frau Thea. Und Stunden nach dem Unfall werden bereits bohrende Fragen gestellt, ob die Wette überhaupt hätte zugelassen werden dürfen, nachdem Samuel schon zuvor bei der Probe gestürzt war.

Ein Millionenpublikum schätzt Gottschalk für seinen Witz, seine eloquent-lässige und auch schnodderig-freche Art. Mit vielen Auszeichnungen wie dem „Cicero“-Rednerpreis (2007) oder zweimal der „Goldene Kamera“ kann sich der gebürtige Bamberger schmücken. Bei „Wetten, dass..?“ hatte er 1987 als Moderator angeheuert, machte dann ab 1992 eine Pause und kehrte 1994 mit Pauken und Trompeten - und 15,7 Millionen TV-Zuschauern - zurück zur ZDF-Show. Diese bekam 2009 den Deutschen Fernsehpreis für die beste Unterhaltung.

Gottschalk hat sich nie auf einen Sender festnageln lassen, war außer beim BR und dem ZDF auch bei RTL, ARD und Sat.1 unter Vertrag. Zudem machte er mehrere Ausflüge in die Film- und Schauspieler-Welt. Unter anderem spielte er mit Mike Krüger ein Klamauk-Duo in der Kinokomödie „Die Supernasen“ und drehte 1987 den selbst verfassten Kinostreifen „Zärtliche Chaoten“. Auch in der Werbewelt tummelte er sich - für Gummibärchen, die Post oder einen amerikanischen Fast- Food-Konzern.

Jüngst hatte Gottschalk der Nachrichtenagentur dpa gesagt, er bleibe dem Fernsehen solange erhalten, bis er „sein eigenes Verfallsdatum überschritten“ habe. Das ständige Schielen auf die junge, werberelevante Zielgruppe zwischen 14 und 49 Jahren geht dem Entertainer, der jüngst Opa wurde, zunehmend gegen den Strich.

Im rheinland-pfälzischen Remagen hatte der Entertainer vor einigen Jahren ein Schloss gekauft. Die meiste Zeit verbringt er aber im kalifornischen Malibu. Über sich selbst sagt Gottschalk: „Dass Schlimmste, was ich den Menschen antue, sind die Klamotten, die ich trage. Und daran wird sich auch nichts ändern.“

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