Fakten-Check Terror in Barcelona: Was wir wissen - und was nicht

Barcelona (dpa) - Terror in Spanien. Einen Tag nach der Lieferwagen-Attacke auf Barcelonas Flaniermeile war der Haupttäter weiter auf der Flucht.

Fakten-Check: Terror in Barcelona: Was wir wissen - und was nicht
Foto: dpa

WAS WIR WISSEN

DIE ANSCHLAG IN BARCELONA: Ein Lieferwagen raste gegen 17.00 Uhr auf der Flaniermeile Las Ramblas im Zickzack in Menschengruppen hinein. Nach Medienangaben legte der Fahrer gut 550 Meter zurück und flüchtete zu Fuß.

Spanische Sicherheitskräfte töten fünf mutmaßliche Terroristen
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DER TATORT: Las Ramblas ist eine knapp 1,3 Kilometer lange Promenade im Zentrum der Stadt. Sie führt von der Plaça de Catalunya im Norden bis zum Alten Hafen am südlichen Ende. Mit seinen historischen Häusern, der alten Markthalle und dem Liceu-Opernhaus sowie den Blumenhändlern und Straßenkünstlern zählt der Boulevard zu den Hauptattraktionen für Touristen

DAS TATFAHRZEUG war ein gemieteter weißer Lieferwagen. Ein zweiter Transporter, mit dem der oder die Attentäter womöglich hätten fliehen wollen, wurde Zeitungsberichten zufolge nahe Barcelona gefunden.

Kleintransporter fährt in Barcelonas Zentrum in Menschenmenge
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VORFALL IN CAMBRILS: In dem Badeort südwestlich von Barcelona erschossen die Einsatzkräfte fünf mutmaßliche Terroristen. Nach Medienangaben waren die Männer in einem Wagen von der Polizei kontrolliert worden. Auf der Flucht fuhren sie Passanten an, eine Frau kam ums Leben. Bei den Sprengstoffgürteln der Verdächtigen handelte es sich der Polizei zufolge um Attrappen. Die Behörden vermuten einen Zusammenhang zwischen den Taten in Barcelona und Cambrils sowie einer Explosion in der Ortschaft Alcanar.

VORFALL IN ALCANAR: In der Ortschaft in der Provinz Tarragona war am Mittwoch bei der Explosion in einem Wohnhaus ein Mensch ums Leben gekommen, sieben weitere wurden verletzt. Es gebe „klare“ Verbindungen zu dem Anschlag in Barcelona, sagte der katalanische Polizeichef. Nach Medienberichten wurden in dem Haus etwa 20 Gasflaschen gelagert. Dort sei der Anschlag von Barcelona vermutlich vorbereitet worden.

DIE OPFER: Ingesamt wurden 14 Menschen getötet und etwa 100 verletzt. Die Opfer von Barcelona und Cambrils sollen aus 34 Ländern stammen. Die Zahl zur den Nationalitäten war noch vorläufig.

FESTNAHMEN: Bis zum Abend nahm die Polizei vier Verdächtige fest - In Ripoll 100 Kilometer nördlich von Barcelona, in Cambrils und in Alcanar. Nach dem Haupttäter, dem Fahrer des Lieferwagens wurde noch gefahndet.

DEUTSCHE OPFER: Nach Angaben des Auswärtigen Amts wurden 13 Deutsche teils lebensgefährlich verletzt. Es könne nicht ausgeschlossen werden, dass auch unter den 13 Todesopfern deutsche Staatsangehörige seien, sagte der Sprecher des Auswärtigen Amtes, Martin Schäfer. Das ZDF berichtete unter Berufung auf Sicherheitskreise von drei deutschen Todesopfern.

SELBSTBEZICHTIGUNG: Die IS-Terrormiliz reklamierte laut ihrem Sprachrohr Amak den Terroranschlag für sich. Von den Behörden in Spanien gab es dazu zunächst keine Äußerungen.

WAS WIR NICHT WISSEN

WER IST DER HAUPTTÄTER? Bei dem Mann könnte es sich nach übereinstimmenden Berichten der spanischen Presse um den 17-jährigen Moussa Oukabir aus Ripoll handeln. Dafür gab es aber keine offizielle Bestätigung.

WAS IST DAS MOTIV? Die spanische Polizei spricht von einem Terroranschlag. Die auf dschihadistische Propaganda spezialisierte Site Intelligence Group berichtete, Anhänger der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) hätten in sozialen Netzwerken den Anschlag in Barcelona ähnlich gefeiert wie seinerzeit die Attacke in Manchester.

WAS SIND DIE HINTERGRÜNDE DES VORFALLS IN CAMBRILS? Die Ermittler prüfen, ob die Täter die Attacke in Barcelona nachahmen wollten. Das mögliche Anschlagziel, die Strandpromenade Paseo Marítimo, ist voller Bars und Discos.

BEFAND SICH DAS ZENTRUM DER TERRORZELLE IN ALCANAR? Dies berichtete die Zeitung „El País“. Die Polizei vermute, dass in dem durch eine Explosion zerstörten Gebäude im äußersten Süden der Region Katalonien ein Sprengsatz gebaut wurde, so das Blatt. Die Polizei sprach bislang nur von „klaren“ Verbindungen.

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