S&P löst Flucht in deutsche Staatsanleihen aus

Frankfurt/Main (dpa) - Meldungen über eine Herabstufung von Frankreich und Österreich durch die Ratingagentur Standard & Poors's (S&P) haben Anleger zum Wochenausklang in den sicheren Hafen deutscher Staatspapiere getrieben.

Der richtungsweisende Euro-Bund-Future durchbrach am Freitagnachmittag erstmals die Marke von 140 Punkten. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe fiel im Gegenzug bis auf 1,74 Prozent. In den fünf- und dreißigjährigen Laufzeiten sanken die Renditen auf historische Tiefststände.

Laut Finanzkreisen will S&P noch im Laufe des Abends mehrere Länder der Eurozone herabstufen. Nach Informationen der Nachrichtenagentur dpa sind auch die bisherigen „AAA“-Staaten Frankreich und Österreich betroffen. Darüber hinaus wurden in Finanzkreisen die beiden Euro-Schwergerichte Italien und Spanien sowie Belgien und Portugal als mögliche Abstufungskandidaten genannt. Anfang Dezember hatte S&P die gesamte Eurozone unter verschärfte Beobachtung gestellt.

Unterstützung erhielten die als besonders sicher geltenden deutschen Anleihen zudem von einer enttäuschenden Auktion italienischer Staatsanleihen. Auch wenn das Emissionsziel erreicht werden konnte, blieb die Nachfrage hinter den Erwartungen zurück. Noch am Donnerstag hatten überraschend gut verlaufene Anleiheauktionen in Italien und Spanien für deutliche Entspannung an den Märkten gesorgt.

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