Spaniens Außenminister: Land steckt in gewaltiger Krise

Madrid (dpa) - EU-Sorgenkind Spanien steckt nach Ansicht von Außenminister José Manuel García-Margallo in einer Krise gewaltigen Ausmaßes.

Zu den generellen Krisenfaktoren in Europa kämen in Spanien noch die Immobilienblase, die niedrige Produktivität oder eine sehr schwache Inlandsnachfrage hinzu, sagte der Minister staatlichen Rundfunk. Die Ratingagentur „Standard & Poor's“ hatte am Vortag die Kreditwürdigkeit des schuldengeplagten EU-Staates gleich um zwei Stufen gesenkt.

In einem Interview des staatlichen Rundfunksenders RNE äußerte García-Margallo sich kritisch über die deutsche Strategie im Kampf gegen die Krise. Deutschland exportiere 50 Prozent seiner Waren in die übrigen EU-Länder. „Wenn es uns schlechtgeht, geht es denen auch schlecht.“ Er zog einen Vergleich zur Titanic: Wenn es hier einen Untergang gebe, dann würden selbst die Passagiere der ersten Klasse untergehen.

García-Margallo räumte zwar ein, dass die Sparprogramme absolut notwendig seien. Europa brauche jedoch gleichzeitig ein Programm zur Ankurbelung der Wirtschaft. Dies wolle er Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) am Wochenende übermitteln.

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