Schulz sieht Kontingentlösung kritisch

Berlin (dpa) - EU-Parlamentspräsident Martin Schulz bezweifelt, dass die Flüchtlingskrise über Kontingente gelöst werden kann. Die gute Idee habe „zwei Haken“, sagte Schulz dem Magazin „Der Spiegel“.

Schulz sieht Kontingentlösung kritisch
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„Auch Kontingente setzen voraus, dass alle europäischen Länder bereit sind, Flüchtlinge aufzunehmen.“ Zweitens sei unklar, was geschehen solle, wenn ein Kontingent erschöpft sei. „Wollen Sie dann einem bedrohten Menschen sagen, tut uns leid, wir müssen dich zurückschicken?“

Die EU will gemeinsam mit der Türkei eine Lösung für die Flüchtlingskrise suchen. Geplant sind Milliardenhilfen Brüssels für Ankara im Gegenzug für eine Eindämmung der Migration. Das sei „kein Deal, sondern eine Notwendigkeit zum Vorteil der Türken, Europas und vor allem der Flüchtlinge“, sagte Schulz. „Wenn wir ihre Lebensbedingungen in der Türkei verbessern, schaffen wir einen Anreiz, dass sie dort bleiben und sich nicht in die Hände von Schleppern begeben.“ Die meisten Flüchtlinge reisen über die Türkei nach Europa ein.

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