Schneemassen und Sommerwetter in Europa

Berlin (dpa) - Während Deutschland nach Schneefällen unter gestrichenen Flügen, Verspätungen im Bahnverkehr und Verkehrsstaus leidet, schlägt der Winter in anderen Ländern Europas viel härter zu.

Nach dem schwersten Wintereinbruch seit fast 50 Jahren hat die schottische Hauptstadt Edinburgh am Donnerstag die Armee zur Hilfe gerufen. Die Soldaten sollten unter anderem die Straßen rund um Krankenhäuser und Pflegeheime von Schnee und Eis befreien.

Die Schotten leiden seit fast zwei Wochen unter Schneemassen, die sich bis zu 70 Zentimeter hoch auftürmen. Einige abgelegene Dörfer sind von der Außenwelt abgeschnitten. Am Mittwoch waren Tiefsttemperaturen von minus 18 Grad gemessen worden.

In Frankreich riet das Innenministerium am Donnerstag offiziell davon ab, im Großraum Paris mit dem Auto zu fahren. Es bestehe ein hohes Glatteisrisiko. Der Schneefall seit Mittwoch sei der heftigste seit 23 Jahren gewesen. Etwa 10 000 Menschen hatten die Nacht zum Donnerstag in Notunterkünften, im Auto oder gestrandet an Airports verbringen müssen.

Auf den Pariser Flughäfen, die zu den wichtigsten Drehkreuzen des Kontinents zählen, waren tausende Reisende hängengeblieben und zahlreiche Flüge ausgefallen. Das wirkte sich auf den Flugverkehr in ganz Europa aus. Am Donnerstag ließ der Schneefall nach, in Paris herrschten sogar Plusgrade.

In Luxemburg blieben am Donnerstag nach heftigem Schneefall die Schulen geschlossen. In Albanien kämpften tausende Menschen gegen Hochwasser. Die seit einer Woche überflutete Stadt Shkodra benötigte dringend Hilfe. Polizei und Armee holten mehr als 14 000 Menschen aus dem Gebiet. Tausende Häuser standen unter Wasser - manche bis zum Dach.

In Griechenland herrschten dagegen mitten im Advent sommerliche Temperaturen: Auf Kreta stiegen die Thermometer bei Sonnenschein bis auf etwa 24 Grad, in Athen bis auf 22. Auch die Bulgaren freuten sich über bis zu 20 Grad. Allerdings sagten Meteorologen einen baldigen Wintereinbruch mit Schnee und stürmischen Winden voraus. Schon in der Nacht zum Freitag sollten die Temperaturen um 20 Grad fallen.

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