Porträt : Petry auf Abwegen
Berlin/Görlitz (dpa) - Frauke Petry holte eines der drei Direktmandate der AfD und führte ihre Partei zur stärksten Kraft bei der Bundestagswahl in Sachsen. Doch der neuen 94-köpfigen Fraktion im Reichstagsgebäude wird die AfD-Vorsitzende nicht angehören.
Das kündigte die 42-Jährige in Berlin an.
Am Sonntag hatte Petry noch erklärt, es gehe im Bundestag darum, einen Regierungswechsel für 2021 vorzubereiten. Ihre Funktion in der künftigen Fraktion ließ sie offen. Ihr Schwerpunkt solle ein inhaltlicher sein, nicht die „bloße Präsentation“, sagte sie auf die Frage, ob sie sich mit dem Posten einer Bundestagsvizepräsidentin zufrieden geben würde.
Mit ihrem Schritt zog Petry die Konsequenz aus einem eskalierenden Führungsstreit mit den Spitzenkandidaten Alice Weidel und Alexander Gauland. Der Zoff wurde auch am Montagmorgen deutlich. Im ZDF-„Morgenmagazin“ kritisierte sie die Äußerung Gaulands vom Sonntagabend, man werde Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) „jagen“.