Mehr als 40 Politiker-Reisen nach Afghanistan in 2010

Masar-i-Scharif (dpa) - Afghanistan gehört zu den außereuropäischen Ländern, die von Spitzenpolitikern aus der Bundesrepublik am häufigsten besucht werden. Die deutsche Botschaft in Kabul zählte in diesem Jahr mehr als 40 Delegationen von Ministern, Staatssekretären oder Bundestagsabgeordneten.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) reiste am Samstag zum ersten Mal in diesem Jahr nach Afghanistan. Sie war in ihrer Amtszeit zuvor 2007 und 2009 zu Blitzbesuchen an den Hindukusch gekommen. Am Samstag wurde die Kanzlerin von Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) begleitet, der erst am vergangenen Montag deutsche Soldaten im Norden des Landes besucht hatte. Es ist Guttenbergs achte Visite seit Amtsantritt im Herbst 2009. Er hat sich vorgenommen, die deutschen Soldaten im Einsatz alle zwei Monate zu besuchen.

Außenminister Guido Westerwelle und Entwicklungsminister Dirk Niebel (beide FDP) besuchten Afghanistan bislang je zwei Mal, Innenminister Thomas de Maizière (CDU) und Bauminister Peter Ramsauer (CSU) je ein Mal. Im Frühjahr war Horst Köhler als erster Bundespräsident dort. Eine umstrittene Äußerung in einem Interview auf dem Rückweg wurde später zu einem Grund für Köhlers Rücktritt. Der zweite Mann im Staat, Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU), informierte sich im August erstmals direkt über den Einsatz der deutschen Soldaten.

Seit einigen Jahren werden die Reisen aus Sicherheitsgründen bis zur Ankunft geheim gehalten. Die Besuche beschränken sich meistens auf die Bundeswehrstandorte im Norden des Landes und die Hauptstadt Kabul. Der Wehrbeauftragte Hellmut Königshaus war bei seinem Besuch im Sommer allerdings ausnahmsweise auch in Kandahar im gefährlichen Süden des Landes. Dort sind rund ein Dutzend Bundeswehrsoldaten stationiert, die für die Nato Fernmeldeleitungen betreiben.

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