Opferzahl weiter unklar : Kuba trauert um die Toten der Flugzeugkatastrophe
Havanna (dpa) - Der Gesundheitszustand von drei Überlebenden eines Flugzeugabsturzes mit vielen Toten auf Kuba ist weiterhin kritisch. Die drei Frauen, die in das Krankenhaus Calixto García in Havanna gebracht worden waren, schwebten in Lebensgefahr.
Das teilte der Leiter der Klinik, Carlos Alberto Martínez Blanco, laut lokaler Medien am Samstag mit. Ein Spezialteam kümmere sich um die Patientinnen. Die Ursache des Unglücks mit wohl mehr als 100 Toten blieb auch rund 24 Stunden nach dem Absturz noch im Dunkeln.
Die Regierung des sozialistischen Inselstaats äußerte sich zunächst zudem nicht offiziell zur Zahl der Toten. Kubanische Medien berichteten übereinstimmend von 104 Passagieren an Bord. Weniger klar war die Zahl der Besatzungsmitglieder: Das mexikanische Verkehrsministerium hatte am Freitag bestätigt, dass fünf Mitglieder der Besatzung Mexikaner waren. Am Samstag war zudem die Rede von einem sechsten Mitglied der Besatzung von Flug DMJ 0972, einem Techniker. Welche Staatsangehörigkeit dieser hatte, wurde zunächst nicht mitgeteilt.
Mehr als die Hälfte der Opfer stammte nach Angaben des kubanischen Online-Portals „Cubadebate“ aus der Stadt Holguín im Osten der Insel, die das Ziel des Flugs gewesen wäre. Familienangehörige der Toten wurden am Samstag in Bussen von Holguín in die Hauptstadt Havanna gefahren. Dort sollten sie nach Angaben von „Cubadebate“ die Opfer identifizieren. Fünf der Passagiere waren offenbar nicht aus Kuba. Das argentinische Außenministerium bestätigte, dass zwei argentinische Staatsbürger bei dem Absturz ums Leben kamen. Zu den weiteren Opfern gab es zunächst keine Details.