43 500 Plätze unbesetzt Immer noch 20 000 Jugendliche ohne Lehrstelle

Nürnberg (dpa) - Trotz wachsenden Lehrstellenangebots sind bis Ende September 20 600 junge Leute bei der Ausbildungsplatz-Suche leer ausgegangen - und das, obwohl noch 43 500 Plätze unbesetzt waren.

Die Zahlen zeigten, dass die Lage damit für Bewerber etwas günstiger sei als in den Vorjahren, sagte das Vorstandsmitglied der Bundesagentur für Arbeit (BA), Raimund Becker, bei der Vorlage der Lehrstellenbilanz am Mittwoch in Nürnberg. „Zugleich zeigen sich auf dem Ausbildungsmarkt aber weiter große Ungleichgewichte.“

Insgesamt hätten 547 000 Bewerber bis Ende September 546 000 angebotenen Lehrstellen gegenüber gestanden. „Damit ist die Schere zwischen Angebot und Nachfrage erstmals geschlossen“, sagte Becker. „Es bestehen aber weiterhin erhebliche regionale, berufsfachliche und qualifikatorische Ungleichgewichte“, machte der BA-Manager deutlich.

Ein Überangebot an Lehrstellen gebe es in Bayern, Mecklenburg-Vorpommern, Thüringen, Baden-Wüttemberg und im Saarland, zu wenige in Berlin, Nordrhein-Westfalen, Hessen und Niedersachsen. Schwer zu besetzen seien vor allem Lehrstellen in der Gastronomie und der Hotellerie, im Reinigungsgewerbe, im Bäcker- und Fleischerhandwerk, im Friseurhandwerk und in den Bau- und Ausbauberufen.

Becker forderte Bewerber und Betriebe auf, flexibler zu sein: Junge Leute sollten über Alternativen nachdenken, auch wenn es nicht der Traumberuf sei, Betriebe nicht nur nach Top-Nachwuchskräften suchen.

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