Hintergrund: Kriege und Konflikte im Jahr 2014

München (dpa) - Gespräche über Krisen und Kriege bestimmen die Agenda der Münchner Sicherheitskonferenz. Eine Auswahl mehrerer großer Konflikte, mit denen sich die internationale Gemeinschaft 2014 konfrontiert sieht:

AFGHANISTAN: Die Angriffe der Taliban nehmen zu. Präsident Hamid Karsai blockiert seit Wochen Abkommen mit den USA und der Nato über ein internationales militärisches Engagement in Afghanistan nach 2014. Die Lage im Land bedroht auch die Sicherheit in Pakistan und den benachbarten Ex-Sowjetrepubliken in Mittelasien.

IRAK: Fast täglich gibt es Berichte über blutige Anschläge. Sunnitische Aufständische attackieren immer wieder Sicherheitskräfte der schiitisch geführten Regierung. Allein 2013 wurden im Irak nach UN-Schätzung rund 8900 Menschen getötet.

SYRIEN: Im Bürgerkrieg starben seit März 2011 mehr als 130 000 Menschen. Die Regierungstruppen und zum Teil miteinander verfeindete Oppositionsgruppen stehen sich unversöhnlich gegenüber. Fortschritte gab es lediglich bei der Zerstörung von Syriens Giftgas-Arsenal.

NORDKAUKASUS: In dem russischen Konfliktgebiet toben immer wieder Gefechte zwischen Kremltruppen und Islamisten, die für einen „Gottesstaat“ kämpfen. Anschläge und Anti-Terror-Einsätze ereignen sich wenige hundert Kilometer von der Olympiastadt Sotschi entfernt.

MALI: Islamisten und Tuareg-Rebellen hielten zeitweise den gesamten Norden besetzt. Durch Frankreichs Eingreifen im Januar 2013 konnten die Extremisten weitgehend vertrieben werden. Die Soldaten sind noch in der Region, weil weiterhin Anschläge und Gewaltakte verübt werden.

ZENTRALAFRIKA: Im März 2013 putschte sich das Rebellenbündnis Séléka an die Macht. Das Land stürzte ins Chaos, mehr als tausend Menschen starben bei Kämpfen zwischen Muslim-Rebellen und Christen-Milizen. Auch nach Wahl einer Übergangsregierung blieb die Lage unsicher.

SOMALIA: Das Land leidet seit mehr als zwei Jahrzehnten unter einem blutigen Bürgerkrieg vor allem zwischen der von afrikanischen Truppen unterstützten Zentralregierung und der Al-Shabaab-Miliz. Bei Kämpfen und Terroranschlägen starben bereits Tausende Menschen.

SÜDSUDAN: Seit Mitte Dezember 2013 bekämpfen sich Regierungstruppen von Präsident Salva Kiir und Rebellen um Ex-Vizepräsident Riek Machar. Es gab bis zu 10 000 Tote. Auch nach der Vereinbarung eines Waffenstillstands am 23. Januar wird von weiteren Kämpfen berichtet.

KONGO: Der Osten der Demokratischen Republik Kongo wird seit Jahren von Kriegen heimgesucht. Mitte Dezember 2013 schlossen zwar die Regierung und Rebellen der M23-Bewegung nach 20 Monaten Frieden. Doch tobten danach neue Kämpfe. Tausende flohen über die Grenze.

NIGERIA: Islamistische Extremisten wollen im überwiegend muslimischen Nordosten mit Waffengewalt eine strenge Auslegung des islamischen Rechts durchsetzen. Bei Überfällen wurden schon Tausende getötet. In der Region herrscht seit Mai 2013 der Ausnahmezustand.

UKRAINE: Die überwiegend proeuropäische Opposition gegen die Führung von Präsident Viktor Janukowitsch geht seit Wochen auf die Straße, um gegen dessen prorussischen Kurs zu protestieren. Die Demonstrationen eskalierten in Gewalt mit Toten. Das Land, so wird befürchtet, steht vor einem Bürgerkrieg.

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