Hintergrund: Italiens Anarchisten

Rom (dpa) - Sie verüben Sprengstoffattentate auf Polizeistationen und Fernsehsender, als radikale „Öko-Aktivisten“ auch schon mal auf Hochspannungsmasten oder ein Elektrizitätswerk: Die italienischen Anarchisten, in recht kleinen Gruppen locker organisiert, haben im Stiefelstaat eine lange Tradition.

Auf mehrere hundert wird ihre Zahl geschätzt, doch selbst das sie jagende ROS (Sondereinsatzkommando der Carabinieri) dürfte keinen so ganz genauen Überblick über die Szene haben, deren Mitgliedern „subversiv“ miteinander verbunden sind.

Fachleute meinten einmal, die Anarchisten wollten schweren Schaden anrichten, dabei aber keine Menschen töten. Ein Polizeipräsidium kann ihr Ziel sein oder auch italienische Fernsehsender, weil die Anarchisten darin Instrumente der Unterdrückung sehen.

Als vor Jahren Briefbomben bei italienischen Politikern ankamen, unter anderem auch bei dem damaligen EU-Kommissionspräsidenten Romano Prodi, hatten die Fahnder eine dieser Anarchistengruppen sofort im Visier: Die „Federazione Anarchica Italiana“. Die Gruppe wies die Anschuldigung aber prompt zurück.

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