Hintergrund: Geld vom Golf in deutschen Unternehmen

Frankfurt/Main (dpa) - Die arabischen Golfländer verfügen dank der Einnahmen aus dem Öl- und Gasgeschäft über viel Geld. Da die Ära der fossilen Rohstoffe in einigen Jahrzehnten zuende gehen könnte, versuchen sie, in Bereichen wie Finanzen, Immobilien oder Tourismus neue Geschäftsfelder aufzubauen.

Hintergrund: Geld vom Golf in deutschen Unternehmen
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Dazu zählen auch die finanzstarken Golf-Airlines Emirates und Etihad. Und sie investieren ihr Kapital in Form von Beteiligungen an internationalen Konzernen, um es dort - so das Kalkül - über Kurssteigerungen und Dividendenzahlungen weiter zu vermehren.

Einige Beispiele bisheriger Engagements der Scheichs in Deutschland:

- Der Golfstaat Katar besitzt in Deutschland bereits unter anderem Anteile am Volkswagen-Konzern und am Bauriesen Hochtief. Bei VW hält die Katar Holding 15,6 Prozent. Bei Hochtief hat Katar einen Aktienanteil von 10 Prozent, Hauptaktionär mit 50,35 Prozent ist das spanische Unternehmen ACS.

- Die Aktien des Autobauers Daimler befinden sich weitgehend in Streubesitz. Nach dem Ausstieg des Staatsfonds Aabar aus Abu Dhabi ist Kuwait im Besitz von 6,8 Prozent direkter Anteile.

- Die Fluggesellschaft Etihad aus Abu Dhabi hat an Deutschlands zweitgrößter Fluggesellschaft Air Berlin einen Anteil von 29,2 Prozent. Der Großaktionär hilft dem angeschlagenen Unternehmen in diesem Jahr mit einer Finanzspritze von 300 Millionen Euro in Form einer Wandelanleihe.

- Der deutsche Energiekonzern Eon holte 2008 beim milliardenschweren Windenergie-Projekt „London Array“ einen arabischen Investor mit ins Boot. Masdar, eine Initiative des Emirats Abu Dhabi zur Entwicklung erneuerbarer Energien, übernahm 20 Prozent an dem Großprojekt im Mündungsgebiet der Themse. Der Düsseldorfer Konzern gab dafür einen Teil seiner Projektanteile ab und hält noch 30 Prozent.

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