Porträt : Giuseppe Conte - Ein Unbekannter als Populisten-Chef
Rom (dpa) - Giuseppe Conte ist auf den ersten Blick genau das Gegenteil von dem Chef, den man sich für eine Populisten-Regierung vorstellt. Zurückhaltendes Kamera-Lächeln, keine polemischen Äußerungen in der Öffentlichkeit.
Der Whatsapp-Account des 53-Jährigen, so schreiben es zumindest italienische Medien, trägt das Foto des früheren US-Präsidenten John F. Kennedy inklusive Zitat: „Jede Errungenschaft beginnt mit der Entscheidung, es zu versuchen.“
Conte studierte Jura in Rom, zuletzt lehrte er als Professor unter anderem Privatrecht an der Universität Florenz. Auf der politischen Bühne ist er ein unbekanntes Gesicht, er sitzt nicht einmal im Parlament. Geboren wurde er am 8. August 1964 in dem Dorf Volturara Appula in der süditalienischen Provinz Foggia. Er hat einen Sohn.
Nach wenigen Tagen im Scheinwerferlicht der Medien bekommt das Image des Universitäts-Professors Kratzer. Seinen Lebenslauf soll er geschönt haben. Darin nennt er Stationen wie New York und Wien, obwohl er in New York nur in der Bibliothek recherchierte und in der österreichischen Hauptstadt einen Sprachkurs besucht haben soll.