Ostsee ohne große Gezeiten Gibt es eine Sturmflut oder ein Sturmhochwasser?

Rostock (dpa) - Anders als in der Nordsee gibt es in der Ostsee keine großen Gezeiten mit Flut und Ebbe. Laut Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) treten in der Ostsee nur kleine Restgezeiten als Auswirkung der Nordsee auf, die von Westen nach Osten abnehmen und in Flensburg etwa 25 Zentimeter und in Koserow (Usedom) nur etwa 3 Zentimeter betragen.

Eine Sturmflut ist streng genommen an der Ostseeküste ein Sturmhochwasser. Dennoch bürgerte sich im 19. Jahrhundert mit der verheerenden „Sturmflut von 1872“ der Begriff auch für die Ostsee ein.

Nach der deutschen Teilung wurde in Schleswig-Holstein der Begriff Sturmflut für die Ostsee weiterverwandt, während in der DDR Wasserstände mit mehr als einen Meter über Normal als Sturmhochwasser galten. Mit der Wiedervereinigung setzte sich die historische Bezeichnung auch wieder in den östlichen Teilen Deutschlands durch. Die Behörden sprechen einheitlich von Ostsee-Sturmfluten.

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