Gabriel findet „Hysterie“ um Thüringen „abenteuerlich“

Berlin (dpa) - Der SPD-Vorsitzende Sigmar Gabriel hat die kritischen Kommentare der Union zum rot-rot-grünen Bündnis in Thüringen kritisiert. „Ich finde die Hysterie um die Koalitionsbildung in Thüringen inzwischen abenteuerlich“, sagte er der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“.

„Man kann diese Koalition gut oder schlecht finden, aber es ist doch keine Rückkehr zur DDR.“ Es sei Unsinn so zu tun, „als ob Herr Ramelow die Rückkehr zum DDR-Sozialismus plant“, so Gabriel.

„Die Wahl wird auch keine Auswirkungen auf die Koalition im Bund haben. Wenn das einige CDU/CSU-Politiker doch herbei reden wollen, dann müssen sie mal sagen, was sie damit meinen“, sagte er weiter. „Gelegentlich muss man einige CDU-Politiker mal daran erinnern, dass ihre Partei nach dem Fall der Mauer keine moralischen Bedenken hatte, sich die Vermögen und Funktionäre der Blockflöten-CDU einzuverleiben.“

Gabriel sagte weiter: „Wenn die Koalition in Thüringen dazu führt, dass die Linkspartei stärker in der Gegenwart ankommt und Pragmatiker wie Ramelow stärker das Sagen bekommen und gleichzeitig die Gegner der Linkspartei auch im 21. Jahrhundert ankommen und verstehen, dass diese Partei zumindest auf Landesebene zum ganz normalen demokratischen Spektrum der Bundesrepublik gehört, dann hätte die Koalition sogar einen höheren Sinn.“

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