Feuerwerk, Sekt und Partys: Metropolen feiern Silvester

Berlin (dpa) - Neues Jahr, neues Glück. Kaum jemand will sich die Hoffnung auf ein besseres 2012 und das große Fest zum Jahreswechsel nehmen lassen. Weltweit feiern viele Metropolen Silvester mit Feuerwerk und Riesenfeten - auch ruhigere Feiern im Kreis der Familie sind angesagt.

So rutschen einige Großstädte der Erde ins neue Jahr:

SYDNEY (Australien): „Zeit zum Träumen“ ist das Motto der Riesenshow rund um das Hafenbecken. Etwa 1,5 Millionen Menschen werden erwartet, die teils den ganzen Tag ausharren, um sich einen Platz mit gutem Blick auf das berühmte Opernhaus und die Brücke zu sichern. Erst verscheuchen Aborigines böse Geister mit einer Rauchzeremonie. Nach einer Schiffsparade gibt es das große Finale: Ein zwölfminütiges Feuerwerk um Mitternacht, das von sieben Booten, sieben Hochhäusern und von der Brücke aus abgefeuert wird.

ATHEN (Griechenland): An Silvester zocken die Griechen wie verrückt. Das Kartenspiel „31“ wird dann überall gespielt, in der Familie und mit Freunden. Das Spiel gilt als Omen für das finanzielle Glück im neuen Jahr. Verlierer kommen auch gut weg: Sie haben demnach Glück in der Liebe. Geböllert wird dagegen nicht viel. Ein weiterer Brauch: Der griechische Weihnachtsmann Santa Basil (Agios Vassileios) bringt in der Nacht den Kindern ihre Geschenke.

BERLIN (Deutschland): Pflicht ist für viele Menschen die große Sause am Brandenburger Tor. Dieses Jahr heizen die Scorpions und Schlagerstar Udo Jürgens die Stimmung an. Bei der Fete zum Jahreswechsel 1989/90 umarmten sich Hunderttausende wildfremde Menschen aus Ost und West, Gäste aus aller Welt feierten mit.

WARSCHAU (Polen): Es wird ein wenig gespart: Die internationalen Showstars fehlen auf der Open-Air-Fete. Stattdessen erschweren Staus und Baustellen die Anreise zur Party - Warschau rüstet sich noch immer für die Fußball-EM 2012. Konzerte im Freien mit erwarteten 200 000 Besuchern gibt es in Breslau. Im Salzbergwerk Wieliczka gibt es den traditionellen Silvesterball. In den Bergregionen wird das neue Jahr mit Pasterkas (Hirtenmessen) in Kirchen und Klöstern begrüßt.

TOKIO (Japan): Peppige Countdown-Events nach westlicher Art gibt etwa im Tokyo Disneyland, wo im Schnitt 50 000 junge Leute feiern. Sonst geht es in Japan eher ruhig und traditionell zu: Etwa im Meiji-Schrein in Tokio, dorthin strömen in der Neujahrsnacht die Massen, um die Götter um Glück fürs neue Jahr zu bitten. Um Mitternacht läuten überall Glocken, um die Übel des alten Jahres zu vertreiben.

MOSKAU (Russland): In der Silvesternacht legen Ded Moros (Väterchen Frost) und Helferin Snegurotschka (Schneeflöckchen) Geschenke unter den geschmückten Weihnachtsbaum (Jolka). Das ist ein wichtiges Familienereignis, dann feiern alle das Jolka-Fest und essen gemeinsam - meistens den traditionellen Olivensalat. Um Mitternacht läuft im Staatsfernsehen die Neujahrsansprache des Präsidenten, spätestens dann kann endlich angestoßen werden.

LONDON (England): Big Ben schlägt Mitternacht: Jährlich gibt es an der Londoner Themse nahe der berühmten Turmglocke und des Riesenrads London Eye zehn Minuten lang Feuerwerk zu Musik. Die Zahl der Menschen, die entlang des Flusses den besten Blick auf das Spektakel erhaschen dürfen, ist auf 250 000 begrenzt. Wer nicht in die Menge will, kann die Lichter auch von einem der vielen Hügel in den Parks der Stadt sehen - das tun vor allem die Londoner gern.

WIEN (Österreich): Auf dem Wiener Stephansplatz, in der Szene-Disco, in der Stube: Zu Mitternacht muss es der „Donauwalzer“ sein. Zwar begrüßen auch die Österreicher das neue Jahr mit Sekt, Böllern und Raketen. Noch wichtiger aber ist, vor allem in Wien, der Walzerschritt in die Zukunft: Schlag zwölf ertönt auf allen Kanälen des österreichischen Rundfunks ORF erst das Läuten der „Pummerin“ - der Glocke im Stephansdom - und gleich darauf Johann Strauß' schwungvolle Komposition. Zu der heimlichen Hymne Österreichs dreht sich dann jung und alt im Walzertakt.

PRAG (Tschechien): Über der Moldau zündet um Mitternacht ein grandioses Höhenfeuerwerk mit mehr als 4000 Licht- und Toneffekten. Wegen der Finanzkrise hatte Prag es im vergangenen Jahr noch eingespart. An den Flussufern können wieder Zehntausende Besucher das Spektakel verfolgen. Mutige stürzten sich in Böllerschlachten oder entdecken das Nachtleben der Altstadtgassen und Keller-Diskotheken. Romantiker genießen die historische Atmosphäre auf einer Flussrundfahrt. Das neue Jahr wird gern mit Sekt oder der „Grünen Fee“ Absinth begossen.

PARIS (Frankreich): Zahlreiche Touristen werden erwartet, obwohl keine besonderen Straßenfeiern oder Feuerwerkshows geplant sind. Die Franzosen feiern Silvester eher im Kreise von Freunden und Verwandten bei einem festlichen Mahl. Mit Blick auf mögliche Terroranschläge wurden Sicherheitsmaßnahmen an Verkehrsknotenpunkten und Sehenswürdigkeiten bereits zu Beginn des Monats verstärkt - auch wenn es derzeit keine Drohungen gegen das Land gibt.

TAIPEH (China): Im Norden Taiwans wird ordentlich gefeiert: In der Stadt Taipeh auf einem Mega-Konzert mit zwölf nationalen Sängern. Um Mitternacht werden die Auftritte für ein sechseinhalb Minuten langes Riesenfeuerwerk unterbrochen. Die Raketen werden den Himmel vom Taipeh 101 aus erhellen, dem zweitgrößten Wolkenkratzer der Welt.

SKANDINAVIEN: Traditionell gibt es in den nordischen Ländern auch Feuerwerk und Mitternachtsanstoßen mit Sekt. Gefeiert wird zu Hause oder an öffentlichen Plätzen. Im schwedischen Stockholm etwa wird das Freilichtmuseum Skansen von einem Feuerwerk erhellt - das wird im Fernsehen übertragen. In Dänemark wird die Neujahrsansprache von Königin Margrethe II. ausgestrahlt.

BANGKOK (Thailand): Das neue Jahr wird in Bangkok am World Trade Center, dem Zen Department Store, heruntergezählt. Viele Menschen werden dieses Jahr wahrscheinlich aber zu Hause bleiben: Grund sind Warnungen vor Bombenanschlägen.

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