Spendengala „Ein Herz für Kinder“: Viele Stars und 17,5 Millionen Euro

Berlin (dpa) - Frieda sitzt nach der Fahrt über den roten Teppich zufrieden in ihrem Rollstuhl. Neben ihr liegt Golden Retriever Fellow.

Spendengala: „Ein Herz für Kinder“: Viele Stars und 17,5 Millionen Euro
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„Er hat das schon öfter gemacht, aber es ist jedes Mal aufs Neue aufregend“, sagt Frieda kurz vor dem Start der Spendengala „Ein Herz für Kinder“. Fellow begleitet die 17-Jährige schon seit acht Jahren, denn sie hat seit ihrer Geburt eine Tetraspastik.

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Diese ganz besondere Freundschaft und der Verein Vita, der Menschen mit körperlicher Behinderung einen Assistenzhund zur Seite stellt, werden im Verlauf der am Samstagabend vom ZDF übertragenden Show vorgestellt.

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Auch andere Projekte, die von der „Bild“-Aktion gefördert werden, berühren. Besonders ans Herz geht das Schicksal von Antonia, die durch eine neuartige Therapie einen Gehirntumor besiegte. Im Studio sitzt die Neunjährige neben ihrem Idol Sarah Connor. Die Sängerin, selbst viermalige Mutter, besuchte Antonia im Krankenhaus in Heidelberg und war dort selbst zu Tränen gerührt.

Im Mittelpunkt der Live-Show aus Berlin stehen ohnehin die Kleinen: Die zwölfjährige Sofie schmettert ein „Ave Maria“, der zehnjährige Elias stimmt am Flügel Mozart an, und der Kinderchor „Blue Voice“ begleitet ABBA-Mitbegründer Benny Andersson („Happy New Year“) und Adel Tawil („Ist da jemand“).

Unter den Galagästen sind die Spitzenpolitikerinnen Ursula von der Leyen, Manuela Schwesig und Katarina Barley, YouTube-Stars wie die Lochis, die Boxchampions Vitali Klitschko und Henry Maske, oder Werbeikone Verona Pooth im türkisen Abendkleid mit tiefem Ausschnitt. Sie sitzt während der Gala mit vielen anderen Promis am Spendentelefon und nimmt Anrufe von Bürgern entgegen.

„Viele erschrecken sich, wenn sie meine Stimme hören und schreien durchs Wohnzimmer: 'Verona Pooth ist dran'. Bei anderen Anrufen höre ich im Hintergrund, ich solle doch nochmal 'Blubb' sagen“, erzählt Pooth und bezieht sich auf einen legendären Werbespruch. „Andere nennen mich aus Versehen noch Feldbusch.“

Tawil sitzt erstmals am Spendentelefon und ist vor der Show gespannt. „Die Leute werden direkt zu uns durchgestellt. Ich hoffe, ich habe keinen Psychopathen dran“, lacht der Sänger. Am Ende der mehr als dreistündigen Sendung kommen mehr als 17,5 Millionen Euro für soziale Hilfsprojekte zusammen.

Der derzeit verletzte Nationalkapitän Manuel Neuer engagiert sich seit sieben Jahren in seiner eigenen Stiftung und wird dafür ausgezeichnet. Der Bayern-Keeper setzt sich besonders in seiner Heimatstadt Gelsenkirchen ein.

„Ich habe das nicht gemacht, um Preise zu bekommen. Ich habe schon immer für die sozial benachteiligten Kinder in meiner Region gekämpft“, sagt Neuer auf Krücken. Der 31-Jährige bedankt sich nicht nur bei den Mitarbeitern seiner Stiftung, sondern auch bei Trainer Jupp Heynckes. Denn der hat Neuer für die Weihnachtsfeier des FC Bayern München an diesem Abend freigegeben.

Eine weitere Ehrung rührt am Ende zu Tränen: Die 75-jährige Ursula Beier wird für ihr jahrzehntelanges Engagement in Sri Lanka geehrt. Überrascht wird sie auf der Bühne von einer Frau, die sie einst vor dem Elend bewahrte und Jahre nicht gesehen hat.

Nach diesem emotionalen Wiedersehen verkündet Moderator Johannes B. Kerner, der an diesem Abend 53 Jahre alt wird, die Millionenspende. Im nächsten Jahr feiert die Hilfsaktion ihr 40-jähriges Jubiläum.

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